Jorge Odón aus Argentinien war eigentlich KfZ-Mechaniker – jetzt arbeitet er daran, Geburten zu vereinfachen. Vor allem in Entwicklungsländern könnte das von ihm entwickelte Odón-Device zum Einsatz kommen.

Alles fing mit einem YouTube-Video an, dass sich KfZ-Mechaniker Jorge Odón in seiner Mittagspause ansah. Darin wurde ein Korken mit Hilfe eines Plastik-Sacks aus einer Weinflasche befördert. Wenig später kam Jorge die Idee: Dieselbe Technik müsste doch auch funktionieren, um Kinder während komplizierten Geburten auf die Welt zu bringen.

Denn steckt ein Kind erstmal im Geburtskanal fest, ist kein Kaiserschnitt mehr möglich – Jorges Entwicklung soll Baby und Mutter in dem Fall eine “sanftere” und verletzungsärmere Geburt ermöglichen. Denn wenn Saugglocke oder Geburtszange um Einsatz kommen, bedeutet das oft Abschürfungen und offene Wunden auch beim Baby. Gerade in Entwicklungsländern, wo die HIV-Rate erhöht ist, bedeutet das ein Risiko für das Kind, sich während der Geburt bei seiner HIV-positiven Mutter mit dem Virus anzustecken. Dazu wird ein Plastikschlauch aus Polyethylen mithilfe eines beweglichen Instruments in den Geburtskanal eingeführt. Ist er da platziert, wird der Schlauch gedehnt und über dem Köpfchen des Babies befestigt. Anschließend wird er leicht aufgeblasen und das Baby kann herausgezogen werden.  

Aktuell testet die Weltgesundheitsorganisation WHO das Odón Device, das nach seinem Besitzer benannt ist – in Argentinien wurden bereits in etwa 50 unkomplizierte Geburten mit der Methode durchgeführt. Nun soll das Gerät in Südafrika bei komplizierten Geburten auf Herz und Nieren getestet werden. 2018 könnte es so weit sein und das Instument offiziell auf den Markt kommen. https://www.youtube.com/watch?v=5ZWv5rTmpZk