Mein Sohn ist gerade drei Jahre alt geworden und naja, sagen wir so, er ist nicht immer Herr seiner Gefühle. Bei der Standard-Muki-Pass-Untersuchung hat er dem Arzt eine geballert und ihn angeschrien „Geh weg!“. Also „lieb“ geht irgendwie anders. Der Medicus meinte noch lächelnd, wo er das Kreuz setzen soll beim Punkt Soziales Verhalten – „auffällig“ oder „unauffällig“.

Peinlich, Peinlich

Auch nach zwei Entbindungen war ich selten so peinlich berührt. Der erste Sohn ein Engel, kaum Anfälle, der zweite… da muss man auch als Elternteil mal objektiv bleiben… er ist das krasse Gegenteil. Wie es mir bei der Eingewöhnung im Kindergarten so ging, kann man sich ja ausmalen. Mir ist der Schweiß vor dem ersten Feedback-Gespräch mit der Erzieherin quasi schon quer ausgebrochen. „Dein Sohn kannte bereits nach einer Woche alle unsere Abläufe, er ist in der Gruppe sehr schnell und gut angekommen und eine große Bereicherung.“ „???“ Ich habe vorsichtig nachgehackt und erklärt, dass er zuhause gerade etwas anstrengender sei.

Intelligente Kinder sind eine große Herausforderung

Die Pädagogin meinte darauf hin „Ja, er hat ein großes Selbstbewusstsein und weiß genau, was er will. Zuhause kann er sich ja raushängen, denn er ist sich eurer Zuneigung sehr sicher. Intelligente Kinder sind für Eltern immer eine sehr große Herausforderung. Glaub mir, das wird noch um einiges anstrengender.“ Daraufhin habe ich kurzzeitig überlegt, mir noch schnell ein Pädagogik-Studium rein zu ziehen, damit ich meinem Sohn und den noch anstrengenderen Phasen gewachsen bin. Aber hey, so intelligent bin ich nun auch wieder nicht – Wein und Yoga müssen reichen.