Ich hasse diesen Verkleidungszirkus, wenn plötzlich spießige Menschen überdreht ständig schlechte Witze reißen. Deshalb Fasching, nein danke! Meine Aversion machte selbst vor den Kindern nicht halt, die sich an den ersten Kostümpartys nicht verkleiden wollten.

Aber alles kam anders, heute lieben sie es in andere Rollen zu schlüpfen. Mein großer Sohn ging über ein Jahr nicht ohne Feuerwehrutensilien außer Haus. Er fühlte sich ganz groß, mit einem Helm oder einer Weste an, am liebsten hätte er täglich die volle Montur angezogen, aber wir haben uns auf einen Zubehör-Kompromiss geeinigt, auch ich bin kein Unmensch.

Mein Sohn wäre am liebsten jeden Tag ein Ninja

Die Phase haben wir jetzt überstanden. Endlich. Alles wieder prima, bis der Jüngste in seiner Ninja-Rolle voll aufging. Ninjago, mein neuestes Reizthema, von altersgerecht ist da jetzt überhaupt gar keine Rede –  Merchandising und Promotion sind im Kindergarten grad absolut gewinnbringend am laufen.

Also habe ich ihm ein Shirt angeschafft, das einem Outfit des Lego-Lieblingshelden entspricht, damit wir nicht ein komplettes Kostüm finanzieren müssen und die Faschingsgeschichte wieder losgeht. Aber hey, so lief das nicht. Er trug das Shirt mit langen Ärmeln auch bei 36 Grad im Hochsommer immer und überall – ich hatte etwas Waschstress in der Nacht, die Blicke der anderen Leute konnte ich eigentlich ganz gut ausblenden. Denn „Wehe mir“ dieses Shirt war nicht verfügbar!  Im Ausverkauf legte ich deshalb nochmals eins zu bzw. zwei – denn Drei ist eine gute Zahl. Vier Wochen hat er eins davon Tag und Nacht getragen. Ich wollte mir das aussitzen, denn alles eine Frage der „Phase“. Denn Turnschuhe und Socken mag er auch bei Hitze, Jacken prinzipiell nicht im Winter und Spaghetti Bolognese ohne Sauce.