Es ist Schlafenszeit. Die Gute-Nacht-Geschichte ist gelesen und nach einer ausgiebigen Kuscheleinheit möchtest du das Licht ausschalten. Doch plötzlich gibt es Geschrei: Das Licht muss an bleiben. Woher kommt die Angst im Dunkeln und wie sollen Eltern reagieren, damit das Zubettgehen nicht zur Geduldsprobe wird?

Kindheitsängste sind ganz normal: Fast alle Kinder haben Angst vor der Dunkelheit. Diese Ängste sind zwar nicht rational begründet, aber Teil der normalen kindlichen Entwicklung. Nur in seltenen Fällen ist die Angst so stark ausgeprägt, dass sie zu Panikattacken führt. Im neunten oder zehnten Lebensjahr ist es damit auch meist wieder vorbei. Aber Achtung! Kritisch wird es dann wenn die Angst zur Phobie wird. Wird etwa das alltägliche Leben durch die Angst stark eingeschränkt, muss man sich überlegen, therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Woher kommt die Angst vor der Dunkelheit?

Alle Eltern, die vor dem Schlafengehen regelmäßig das Kinderzimmer nach Monstern absuchen der dreimal alle Fenster kontrollieren müssen, wissen: Die Angst vor der Dunkelheit ist eigentlich eine Angst vor der eigenen Vorstellungskraft. Wie alle unbekannten oder schwer durchschaubaren Dinge löst auch die Dunkelheit Verunsicherung aus. Gerade bei Kindern regt dies die Phantasie an: Was versteckt sich wohl hinter dem Vorhang und warum bewegt sich dieser Baum beim Fenster so komisch?

Traumatische Erlebnisse als Auslöser?

Wenn die Angst bei Kindern sehr stark ausgeprägt ist, kann auch ein bestimmtes Erlebnis dahinterstecken. Panik vor der Dunkelheit kann aber auch durch Eltern unbewusster Weise gefördert werden, etwa wenn sie automatisch davon ausgehen, dass ihr Kind sich im Dunkeln fürchtet oder wenn sie konsequent alle dunklen Räume und Situationen meiden.

Tipps um die Angst im Dunkeln zu besiegen

Bei Angst vor der Dunkelheit kann das Ins-Bett-Bringen schon mal zur Geduldsprobe werden. Dennoch solltest du versuchen, Ruhe zu bewahren und Verständnis zu haben. Für dein Kind sind seine Ängste vollkommen real, sie als Unsinn abzutun oder nicht zuzuhören, könnte das Vertrauen deines Kindes nachhaltig erschüttern. Lass dein Kind daher ruhig mal erzählen, wovor es sich fürchtet. Sorge außerdem für eine ruhige Atmosphäre beim Schlafengehen. Vielleicht kannst du deinem Schatz auch eine Geschichte vorlesen, in der Angst und Mut thematisiert werden. Am aller wichtigsten ist es aber, Geduld zu haben, denn dann stehen die Chancen gut, dass dein Kind die Angst vor der Dunkelheit nach einer Zeit von ganz alleine ablegt.