Eine bahnbrechende Studie der Universität Granada in Spanien hat herausgefunden, dass eine postantale Depression bereits in der Schwangerschaft erkennbar sei.

Zehn Prozent aller Frauen leiden nach der Geburt eines Kindes an einer postnatalen Depression. Diese geht über den üblichen (und völlig normalen) Baby Blues hinaus und kann sich bis zu über einem Jahr ziehen. Bei einer solchen Depression muss man sich natürlich ärztliche Hilfe holen, denn sie geht in den seltensten Fällen ohne Behandlung weg.

Nun gibt es eine bahnbrechende Studie, die besagt, dass man bereits in der Schwangerschaft herausfinden kann, ob die Mutter später an einer Depression leiden wird. Der Forscher Rafael A. Caparros-Gonzalez und sein Team haben dazu 44 Frauen während der Schwangerschaft und der Zeit danach begleitet und mittels Fragebögen und Haarproben ihr Wohlbefinden ausgewertet.

Dabei zeigte sich, dass es bereits im ersten Schwangerschaftstrimester Hinweise darauf gibt, ob eine Frau ein Risiko hat, an postpartaler Depression zu erkranken. Nach der Geburt wurden die 44 Frauen in zwei Gruppen eingeteilt, je nachdem ob sie eine Depression entwickelten, oder nicht. Dabei war gleich zu erkennen, dass die erhobenen Daten des ersten Trimesters deutlich auseinanderklafften.

Die Mütter mit einer späteren Depression reagierten bereits in der Schwangerschaft auf emotionale Schwierigkeiten mit körperlichen Symptomen (Somatisierung). Sie reagierten also bei psychischen oder emotionalen Problemen mit körperlichen Beschwerden. Außerdem war der Stress-Level der Frauen mit einer späteren Erkrankung deutlich höher als jener der anderen Gruppe. Gemessen wurde der Stress-Level anhand von Haarproben, die auf das Stress-Hormon Cortisol untersucht wurden. Während die gesunden Mütter einen durchschnittlichen Wert von 4,9 kamen, lag diese Zahl bei den erkrankten Müttern bei 5,8.

Solche Studien sind laut Forschergruppe unglaublich wichtig, um langfristig ein Früherkennungs-System für schwangere Risikogruppen einzuführen.