Mmmmh eine „leckere“ Zuckerlösung auf nüchternen Magen – wir können uns definitiv was Besseres vorstellen. Aber Sinn und Zweck dahinter ist ein Großer!

 

Der oGTT, oraler Glukose-Toleranz-Test, ist im Mutter-Kind-Pass zwischen der 25. und 28. Schwangerschaftswoche vorgeschrieben. Bei diesem Screening müssen Frauen auf nüchternen, leeren Magen ein Gläschen Wasser mit 75g Glukosepulver, also Traubenzucker, in ein paar wenigen Schluck zu sich nehmen. Davor wird Blut abgenommen, sowie eine Stunde und 2 Stunden nach der Einnahme des tollen Getränks. Dazwischen darf nicht gegessen und getrunken werden. Man kann sich wirklich (und da sind wir uns einig!) was Schöneres vorstellen, als eine supersüße Traubenzuckerlösung zu trinken – aber: Der Sinn und Zweck ist gewaltig!

Die Ergebnisse des oGTT geben über einen Diabetes –  beziehungsweise in diesem Fall über Schwangerschafts-/Gestationsdiabetes, Auskunft. Der Schwangerschaftsdiabetes bezeichnet eine Zuckerentgleisung, die erstmals in der Schwangerschaft auftretet. Etwa jede 10. Frau ist davon betroffen. Es ist ganz wichtig, falls ein solcher vorliegt, ihn in der Schwangerschaft zu entdecken, mögliche Komplikationen im Auge zu behalten und vorwiegend, den Blutzuckerwert der Frau zu reduzieren – denn der kleine Bauchzwerg bekommt davon ganz schön viel mit. Neugeborene, von Frauen von Gestationsdiabetes sind meist schwerer, größer oder kommen etwas früher auf die Welt. Und damit ist es nicht vorbei: Denn aufgrund des erhöhten Blutzuckerspiegels, produziert die Mama mehr Insulin, um den Zucker zu senken – dabei geht es dem kleinen Bauchbewohner gleich: auch er produziert mehr Insulin. Weiß man über einen Diabetes der Mutter (durch den ogTT) bescheid, wird das Baby nach der Geburt kontrolliert und überwacht – da es ja am Land nicht kontinuierlich den hohen Zucker von der Mama mitbekommt.

In der Schwangerschaft wird dann versucht, den Blutzuckerspiegel zuerst durch Ernährung, Bewegung oder, im letzten Schritt, durch Insulin, zu senken. Meist klappt es mit einer kleinen Ernährungsumstellung und regelmäßigen Blutzuckerkontrollen ganz gut. 🙂

Wo die genaue Ursache für den Schwangerschaftsdiabetes liegt, weiß man nicht genau – nur das es familiär vererbt werden kann und manche Risikofaktoren dafür sprechen.