Von der Menge an Verhütungsmethoden, die es heutzutage gibt, konnten Frauen in den früheren Jahrhunderten nur träumen. Im Durchschnitt brachte früher eine Frau 8-10 Kinder zur Welt, sie war im Grunde ihrer Fruchtbarkeit schutzlos ausgeliefert.

Doch an Fantasie und auch teilweise effektiven Ansätzen zur Verhütung mangelte es nicht. Wir stellen euch einige Verhütungsmethoden vor, die früher von Paaren angewendet wurden:

Vergebliche Versuche

Die Menschen versuchten sich mit den wenigen Mitteln, die sie zur Verfügung hatten zu helfen. Die meisten Versuche waren vergebens. Weit verbreitete Methoden waren neben Coitus interruptus auch Vaginalspülungen, um angeblich eine Schwangerschaft zu verhindern. Nach dem Geschlechtsverkehr spülten Frauen ihre Vagina aus, teilweise verwendeten sie neben Wasser auch Essig. Die Frauen der Reichen nutzen dabei die kleine Spritzdusche beim Bidet, welches damals nicht der Körperhygiene, sondern eben der „Verhütung“ diente.

Keine Scheu vor jeglicher Substanz

Häufig verwendet wurden auch Schwämmchen oder Stoffteile, die in Säure getränkt und danach in die Scheide eingeführt wurden. „Es gibt keine Substanz und kein Material auf der Welt, das die Menschen nicht ausprobiert hätten“, bestätigt Gynäkologe Christian Fiala, Gründer des Museums für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch in Wien. Zur Vermeidung einer Schwangerschaft sollen Frauen im alten China angeblich Quecksilber getrunken haben, in Ägypten führten sich Frauen Zäpfchen aus Krokodilkot ein.

Erstes Kondom

Doch eine effektive Methode gab es sogar, im 18. Jahrhundert. Hier wurden Kondome aus Schafsdärmen hergestellt. Da es nicht elastisch war, wurde es mit einem Bändchen festgebunden. Es wurde so lange benutzt, bis es auseinanderfiel. Doch aufgrund des hohen Preises und der knappen Ressourcen konnten sich diese nur die wenigsten leisten.

Bis zu den 30ern wussten Frauen fast nichts über ihre fruchtbaren Tage. Zu dieser Zeit kam die Bestimmung der fruchtbaren Tage von Gynäkologen Knaus und Ogino, die mehr Klarheit schufen.  1951 wurde in den USA das Patent für die Pille angemeldet, 1960 kam sie das erste Mal auf den Markt. “Es war nun möglich, Fruchtbarkeit und Sexualität zu trennen. Ein Befreiungsschlag für die Frauen – und ihre Männer”, so Gynäkologe Christian Fiala.