Demenz bei Kindern gibt es wirklich, auch wenn man bei Demenz vermutlich einen älteren Menschen vor Augen hat. Viele wissen gar nicht, dass es diese Krankheit auch bei kleinen Kindern auftreten kann. Hier erfährst du, wie es entsteht und wie du es erkennen kannst.

Wie entsteht die Krankheit?

Neuronale Ceroid Lipofuszinose (NCL) wird Kinderdemenz in der Fachsprache genannt. Die Krankheit ist unheilbar. Neben NCL2, der Hirnabbaukrankheit gibt es noch weitere 12 Unterformen dieser Krankheit. In Deutschland leiden rund 700 Kinder an der unheilbaren Krankheit. Der Auslöser ist ein fehlendes Enzym. Durch dieses fehlende Enzym verlieren Nervenzellen im Gehirn ihre Funktionsfähigkeit und sterben schließlich ab. Mit einer 25 prozentigen Wahrscheinlichkeit leiden Nachkommen eines Trägers dieses Gendefekts, ebenfalls unter diesem. Bedingung ist allerdings, dass beide Elternteile diesen Defekt haben. Das Schreckliche daran ist aber, dass die meisten nichts davon wissen, dass sie diese Krankheit in sich tragen.

Wie erkenne ich die Krankheit?

Im Alter von drei bis sechs Jahren können die ersten Symptome auftreten und beginnen meist mit einer Sehschwäche. Epileptische Anfälle, häufiges Stolpern und Angstzustände können weitere Hinweise auf die Krankheit sein. Kinderdemenz schreitet in den meisten Fällen sehr schenll voran und mit einem Alter von acht Jahren, beginnt der geistige Abbau. Die Veränderungen werden deutlich wahrgenommen und wie bei älteren Menschen, verändert sich dadurch die Persönlichkeit maßgeblich. Rechnen und Schreiben fällt den Betroffenen immer schwerer, durch die Rückbildung des Gehirns. Auch die Aussprache leidet darunter. Mit etwa 11 Jahren wird diese immer schlechter und die Kinder tun sich schwerer. In nur zwei Jahren können sich die Schwierigkeiten dann zu einem vollständigen Sprachverlust entwickeln. Wenn die Krankheit schon sehr fortgeschritten ist, dann ist ein Leben im Rollstuhl, Taubheit und Erblindung die Folge.

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Zu späte Diagnose

Das große Problem bei der Krankheit ist, dass die Diagnose oft viel zu spät gestellt und die Krankheit erkannt wird. Von vielen Ärzten wird diese Erkankung bei Kindern einfach zu wenig in Betracht gezogen. Wenn die Kinder in der Schule oft nicht mehr folgen können, dann wird meist einfach gesagt, sie seien faul oder desinteressiert, wenn doch aber manchmal etwas weitaus schwerwiegerendes dahinter steckt. Achtet auf die Zeichen und geht lieber ein Mal zu viel zum Kinderarzt, als ein Mal zu wenig!