Die API Kinder- und Jugendstiftung hat mit 12.12 eine Kampagne gestartet: #schüttelntötet. Die Kampagne zeigt Bilder von kaputten Tassen, einem zerstörten Fernseher – Message der Kampagne: Jeder rastet einmal aus, aber schüttel nie dein Baby. Viel zu wenig Eltern wissen, was die folgen für ein Baby sein können. 20% der Babys die geschüttelt wurden sterben, 66% bleiben behindert.

Warum ist schütteln für Babys so gefährlich?

Der Grund dafür liegt in ihrer Anatomie. Im ersten Lebensjahr ist der Kopf im Vergleich zum Rest des Körpers noch sehr groß und schwer, darum ist es auch so wichtig, den Kopf des Babys immer zu stützen. Schüttelt man das Baby, dann ist der Nacken noch nicht stark genug und der Kopf fällt ungebremst nach vorn und hinten.

Die Folgen sind schwerwiegend: Durch die Bewegung können Blutgefäße einreißen, was zu Blutungen im Schädelinneren und Netzhautblutungen führt. Auch Nervenfasern können in seltenen Fällen geschädigt werden. Das Schütteltrauma kann lebenslange Seh- und Sprachstörungen, aber auch motorische Störungen hinterlassen.

Kommt es zu einer Schädigung der Nervenzellen am Hirnstramm (hier befinden sich Herz-Kreislauf- und Atemzentrum), kann das Baby einen Herz-Kreislauf und/oder Atemstillstand erleiden.

Symptome

Schon ein leichtes Schütteln kann das Gehirn des Babys schädigen. Die Anzeichen sind leider oft nicht so leicht zu erkennen und die Täter reden sich oft ein, dass es doch gar nicht so schlimm gewesen sei.

Bei folgenden Symptomen sollte man sofort ins Krankenhaus fahren:

  • Das Kind wirkt apathisch, blass, erbricht
  • Das Kind ist schlapp und hat keinen Muskeltonus mehr. Wie bei einer Puppe hängen Arme und Beine schlaff herunter
  • Das Kind hat Krampfanfälle
  • Das Kind hat Schnappatmung
  • Der Atem setzt aus
  • Das Kind ist bewusstlos nach dem Schütteln, es fällt in einen komatösen Zustand.

Was kann ich tun, wenn ich einen Wutausbruch erleide?

Die Anspannung im Alltag der Eltern kann einem zu viel werden, Aggressionen kochen hoch. Bei Alarmstufe Rot gilt es sofort zu reagieren!

  • Das Baby an einen sicheren Ort legen
  • Den Raum kurz verlassen
  • Mehrmals tief in den Bauch einatmen
  • Ablenken mit einer Routinearbeit
  • Rede mit jemanden, ruf jemanden an oder sprich mit dem Nachbar
  • Wenn der Kopf freier ist, nach dem Kind sehen

Wenn die Wut nicht verraucht, dann lass sie an einem Kissen oder einem Baum auf der Straße aus. Alle Infos zur Kampagne #schüttelntötet findest du auch hier: www.schüttelntoetet.de