Aber gibt es die perfekte Mutter wirklich? Und wenn ja, ist es erstrebenswert sich mit ihr zu messen? Wir sagen Nein. Warum es oftmals die bessere Wahl ist, den unperfekten Weg als Mama zu gehen? Wir verraten es dir…

„Die perfekte Mutter springt am Morgen fröhlich aus dem Bett,
und sie lächelt, als wenn sie noch niemals schlecht geschlafen hätt,
schafft den Haushalt nebenbei, kommt in der Firma gut voran,
wie ein Superweib, das keiner bremsen kann…“ singt Rolf Zuckowski in seinem Lied „Die perfekte Familie“.

Ändere deine Meinung
Wir Eltern machen gerne große Pläne für die Zukunft. Und eines Tages kommt der Moment in dem diese Pläne uns plötzlich doch etwas sinnlos vorkommen. Einmal ausgesprochene Worte wie „Also meine Caroline wird niemals einschlafgestillt. Das fangen wir uns gar nicht erst an.“ oder „Ich werde den kleinen Lukas bestimmt nicht immer überall herumtragen, der soll gefälligst selbst gehen. Und sein Zeug muss er auch selber tragen. Ich bin doch nicht Slave meines Kindes.“ können im Nachhinein nur schwer revidiert werden. Das geht doch nicht. Ist eine Meinung erst einmal gefasst, muss sie aufrecht erhalten werden. Alles andere wäre doch zu peinlich vor allen die diese gehört haben, nicht wahr?

An dem Tag an dem wir uns dabei ertappen, dass es nun doch einfacher wäre, zuvor gefasste Meinungen zu überdenken, wird kommen. Teilweise geschieht dies ganz einfach um ein höheres Ziel zu erreichen. Sei es „nur“ um an einem Tag in der Woche einen einfacheren Weg zu gehen um unsere Energien zu sparen.
Wenn dich dieses Schicksal in deiner Mamakarriere ereilt, und das wird es, sei mutig und ändere auch einmal deine vorgefasste Meinung. Bei großen, gemeinsamen Entscheidungen ist vermutlich noch dein Partner involviert. Aber ansonsten  ist die einzige Person vor der du dich rechtfertigen musst, du selbst. Lass es nicht zu, dass sich alle anderen einmischen. Steh zu deiner Meinungsänderung im Hier und Jetzt, du hast bestimmt gute Gründe dafür. Es ist nicht falsch oder schwach seine Meinung zu ändern. Vielmehr zeugt es von großer Stärke dazu stehen zu können, dass man sich getäuscht hat und nun einen anderen Weg ausprobieren möchte.

Hab Spaß
Bitte hab Spaß! Es darf auch einmal geblödelt werden!
Zeitweise klammern wir uns verbissen an unsere Pläne, Aufgaben und Verpflichtungen, sodass dabei der Spaß auf der Strecke bleibt.
Überlege dir einmal…Warum wolltest du Kinder haben? Um sie zu erziehen, um ihnen ihre Grenzen auf zu zeigen, um sie zu formen? Oder vielleicht um die Freude und Leichtigkeit des Lebens mit ihnen neu zu erleben?
Kinder haben eine wahnsinnige Gabe, das Leben zu genießen. In den kleinsten Kleinigkeiten sehen sie das Große. In den unscheinbarsten Erscheinungen, sehen sie das Besondere. Lass dich, gemeinsam mit deinen Kindern, auf ein Abenteuer ein. Sei selbst noch einmal Kind.
Wir sagen dir, hab Spaß und genieße das Hier und Jetzt mit deinen Kindern in vollen Zügen. Lass es im Mamastil einmal so richtig krachen. Gönn dir etwas Besonderes und belohne dich dafür, dass du täglich dein Bestes gibst. Deine Kinder werden es genießen, wenn du fröhlich und ausgelassen bist. Das ist ansteckend und bringt der ganzen Familien neuen Schwung und Energie.
Vielleicht gelingt es dir, dich für einen kurzen Moment in deine eigene Kindheit zurück zu träumen. Lass Revue passieren, was dir damals Spaß gemacht hat. Ideen aus unserer eigenen Geschichte können den grauen Alltag in ein buntes Farbenspiel tauchen.
Mit folgenden Fragen kannst du den Weg über die Brücke in vergangene Zeiten schlagen:

  • Womit habe ich im früher am liebsten gespielt?
  • Was wollte ich werden, als ich zur Volksschule ging?
  • Welche Erlebnisse meiner Kindheit zaubern mir ein Lächeln ins Gesicht?
  • Wann hab ich mit Mama oder Papa so lange gelacht, bis mir der Bauch weh tat?
  • Welchen Schabernack habe ich im Kindesalter mit meinen Freunden getrieben?

Erzähle deinem/n Kind/ern von deiner Kindheit. Lass sie teilhaben an deiner Freude. Vielleicht wird dir dadurch bewusst, welche Erlebnisse die wirklich wichtigen Momente in der Kindheit ausmachen.

Sei auch einmal ungesund
Ach bitte, nur ja kein Fast Food und bitte niemals Süßigkeiten.
Wir geben dir Recht, es ist wirklich nicht notwendig bereits kleinen Kindern die Welt der Schokolade und Pommes zu eröffnen. Vielmehr ist es für deren körperliche Entwicklung von großer Bedeutung, gesundes Essen kennen zu lernen. Nahrhafte und vitaminreiche Nahrungsmittel tragen zur Entfaltung unseres Geschmackssinns bei. Das lustvolle Zubereiten und Essen gesunder Kost gemeinsam mit Kindern, unterstützt sie dabei in ihrem späteren Leben wertschätzend mit ihrem Körper umzugehen. Dadurch kann körperlichen Erkrankungen vorgebeugt und das individuelle Wohlfühlgewicht erreicht werden.
Ja, richtig, gesunde Ernährung ist wichtig für den Körper. Doch an manchen Tagen darf auch einmal eine Ausnahme gemacht werden.
Wir sagen dir, ungesunde Ernährung kann auch mal sehr gesund für die Seele sein. Also gönnt euch immer wieder einmal etwas wirklich Leckeres. Nicht weil es ungesund ist, sondern obwohl es ungesund ist.
Achte dabei darauf, ob dein Kind mit Ausnahmen wie dieser umgehen kann. Hierbei kann man große Unterschiede bei Kindern aber auch bei Erwachsenen erkennen. Entsprechend des Alters deines Kindes, aber auch teilweise charakterspezifisch, kann es sein, dass dein Kind eine Ausnahme nicht nachvollziehen kann. Dabei besteht die Gefahr, dass es dann täglich eine Ausnahme verlangt. In Folge ufern Ausnahmen wie diese dann bei manchen Kindern so aus, dass die Folge daraus Wut oder Frustration sein kann. Für dich, als Mama, bedeutet dies einen großen Energieaufwand. Ein hohes Maß an Konsequenz wird benötigt, um den ursprünglichen Zustand wieder zu erreichen.
Ist dein Kind hingegen an Ausnahmen gewöhnt, bzw. kann diese gut in den normalen Alltag integrieren, kannst du diese getrost, auch zur eigenen Entspannung, immer wieder zulassen.

Sei auch einmal unpädagogisch
Die perfekte Mama drückt sich stets kindgerecht und gewählt aus. Sie liest ihrem Kind täglich pädagogisch wertvolle Kinderliteratur vor. Und vor allem ist sie immer geduldig und verständnisvoll gegenüber ihren Mitmenschen.
Also entspannt klingt das nicht, oder?
Es kann manchmal sehr erfüllend sein, seinem Kind die Förderung zukommen zu lassen, die es für eine gesunde geistige und körperliche Entwicklung benötigt. An Tagen, an denen wir ausgeschlafen und zuversichtlich aufwachen, gelingt uns dies vermutlich auch besonders gut. Sei dir dieser Tage bewusst und genieße sie, denn ja, es gibt sie wirklich.
Aber mache dir auch klar, dass du, dir selbst zu Liebe, an manch einem anderen Tag auch einmal unpädagogisch sein darfst. Was das bedeutet entscheidest allein du. Jede Mama hat hierbei andere Vorstellungen und persönliche Grenzen.
Wir sagen dir, solange das Wohl deines Kindes nicht in Gefahr ist, darfst du auch einmal unpädagogisch handeln. Dein Kind lernt dich dabei besser kennen. Denn auch Müdigkeit, Frust und Unausgeglichenheit sind Teile von dir. Und egal wie gut du sie zu verstecken versuchst, dein Kind spürt die Emotion hinter deinem Lächeln. Sei offen und ehrlich zu deinem Kind. Es wird lernen damit umzugehen. Im späteren Leben wird es dadurch Verständnis gegenüber anderen Menschen entwickeln und sich selbst zugestehen, nicht immer gut gelaunt und freudestrahlend sein zu müssen. Das kann sehr entlastend auf alle Beteiligten wirken.

Sei du selbst
…alle anderen sind schon vergeben. Und das ist auch gut so!
Wir neigen dazu, die einen mehr, die anderen weniger, uns mit anderen zu vergleichen. Wenn wir Kinder bekommen, verlagert und intensiviert sich dieses Phänomen oftmals hinsichtlich ihrer Entwicklung. Aussagen von anderen wie beispielsweise „Was, deiner kann noch nicht sitzen? Habt ihr das schon mal abklären lassen?“ oder auch unsere eigenen wie etwa „Wie schafft ihr es immer, dass eure Kinder so chic aussehen, wir kämpfen immer mit dem Mittagessen. Ich komme mit der schmutzigen Wäsche gar nicht mehr nach“ sind es, wodurch wir immer wieder indirekt geschwächt werden. Sie lassen uns, auf lange Sicht, unser Leben hinterfragen und zeigen uns unsere vermeintlichen Unzulänglichkeiten auf. Zusätzlich dazu, müssen wir uns bewusst machen, dass unsere Kinder oftmals mehr verstehen, als wir ihnen vielleicht zutrauen. Dadurch machen Vergleiche wie diese auch vor ihren eigentlich unvoreingenommenen, kleinen Ohren nicht Halt.
Dies kann in Frust und Erschöpfung enden, bei Mama und ihrem Baby.
Wir sagen, sei du selbst und stehe dazu. Mamas in deinem Freundeskreis meistern ihren Alltag vielleicht anders, das bedeutet aber nicht, dass sie ihn besser meistern. Wenn du Eigenschaften an dir entdeckst, die du gerne ändern würdest, versuche es. Aber ansonsten, stehe dazu wer und wie du bist. Deine Identität als Mama ist einzigartig und schützenswert.

 

Wir wünschen dir viel Mut und Spaß dabei zeitweise unperfekt zu sein. Rückblickend sind es oft die Momente in denen wir aus dem Rahmen gefallen sind, die uns in besonders positiver Erinnerung bleiben, nicht wahr.

Wir können Rolf Zuckowski nur zustimmen, wenn er singt…
„Aber wer ist schon perfekt? Auf der Erde wurde keiner je entdeckt.
Es hat jeder seine Schwächen, die er nicht verbergen kann,
aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran.“