Natürlich ist das Lustempfinden und die Bereitschaft zu Sex nach der Geburt von Frau zu Frau unterschiedlich. Dennoch sollte man sich rechtzeitig dem Thema Verhütung widmen, damit euren gemeinsamen Stunden nichts im Wege steht, wenn die Lust wieder kommt! 

Der / die erste Ansprechpartner / in in diesem Fall ist selbst verständlich dein/e Gynäkologe / Gynäkologin. Ein Beratungsgespräch zu dem Thema solltest du mit ihm / ihr schon während der letzten zwei Untersuchungen während der Schwangerschaft führen.

Viele Frauen fühlen sich in ihrem Körper erst dann wieder wohl, wenn der Wochenfluss vorüber ist. Solltest du die Lust auf Sex schon verspüren bevor der Wochenfluss versiegt ist, verwendet unbedingt ein Kondom, damit keine Keime in den noch geöffneten Muttermund gelangen können.

Was tun, wenn der Kopf ready ist, aber deine Vagina nicht mitspielt?

Wenn du dein Baby stillst, kann es vorkommen, dass durch den hohen Prolaktinspiegel (Milchbildungshormon) deine Scheide und Schamlippen trotz Erregung nicht ausreichend feucht werden. Hier empfielt die Hebamme Traude Trieb in ihrem Buch “Mein erstes Kind” täglich 1 – 2 EL Leinsamen mit Apfelmuß einzunehmen, vorausgesetzt du neigst nicht zu Durchfall oder sehr dünnem Stuhl. Das macht laut Traude Trieb sowohl vor aber auch nach der Geburt sind, weil die Scheide dadurch “schön rutschig” wird. Gleichzeitig kannst du auch eine Mineralstoffcreme oder ein Massageöl ausprobieren. Du trägst die Creme oder das Öl auf deine Schamlippen, deinen Scheideneingang und direkt in der Scheide auf. (Achtung: Nicht alle Öle sind für den vaginalen Gebrauch geeignet!)

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Wenn die Lust auf Sex dann wieder erwacht ist heißt es: Verhütung ist ein MUSS. Der Körper ist gerade richtig gut im Schwangersein und könnte gleich nochmal nachlegen, wenn ihr nicht aufpasst. Frauen, die Stillen bekommen zwar erst nach dem Abstillen ihre erste Periode, aber es ist ein Ammenmärchen, dass man während des Stillens nicht schwanger werden kann. Ein Eisprung ist auch ohne Regelblutung möglich!

Welche Verhütungsmethoden sind zum Beispiel sinnvoll?

Die Kupferspirale

Die Kupferspirale ist ein weiches, T-förmiches Kunststoffstäbchen, das mit einem Kupferfaden umwickelt ist. Sie wird vom Gynäkologen / der Gynäkoligin normalerweise während der Regelblutung in die Gebärmutter eingelegt, die in diesem Fall der Muttermund ohnehin leicht geöffnet ist und das Einsetzen weniger unangenehm ist. Wenn erst 6 bis 8 Wochen nach der Geburt vergangen sind, ist der Muttermund noch sehr weich und leicht geöffnet. Durch die Abgabe kleinster Kupfermengen wir die Beweglichkeit der Spermien reduziert und die Gebärmutterschleimhaut verändert, was ein Einnisten der Eizelle verhindert. Solltest du an einer Kupferallergie, ständigen Unterleibsentzündungen oder auch unter Blutgerinnungsstörungen leiden, ist diese Verhütungsmethode allerdings nichts für dich.

Die Goldspirale

Die Form der Goldspirale ist ein wenig anders, sie ist y-förmig. Außerdem hat der Kupferdraht einen Kern aus Gold, was die verhütende Wirkung verstärkt und die Spirale auch etwas verträglicher acht. Die freigesetzten Kupfer- und Goldmengen stören die “Kommunikation” zwischen Eizelle und Spermien, die Spermien finden also nicht hin.

Kupfer- und Goldspiralen unterdrücken im Gegensatz zur Hormonspirale nicht den Eisprung! Die Monatsblutung bleibt erhalten, ist bei der Goldspirale aber sehr viel weniger intensiv als bei der Kupferspirale.

In diesem Sinne:

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