In den ersten Tagen nach der Geburt stellt sich jede Frau diese Frage: Habe ich genug Muttermilch?

Eines Vorweg: Von Anfang an produzieren Frauen Muttermilch. Zu Beginn nennt sich das Vormilch oder Kolostrum und ist an die Bedürfnisse des kleinen Magens des Neugeborenen angepasst. Die richtige Muttermilch richtet sich nach der Nachfrage – je öfter das Baby effektiv an der Brust saugt, desto mehr Milch wird produziert. Nach Bedarf soll das Kind nach der Geburt an die Brust angelegt werden – jedoch sollten tagsüber nicht mehr als zwei bis drei Stunden zwischen den Mahlzeiten liegen. Neugeborene suchen schon intuitiv die Brust, schmatzen, saugen an der Hand und machen den Mund weit auf. All das sind Hungerzeichen, die Frau beachten muss.

Muttermilch nach Bedarf

Durch deutlich hörbare Saug- und Schluckgeräusche kann man erkennen, dass das Kind an der Brust trinkt. Wenn sich ein Ziehen in der Brust breit macht, ist das ein Zeichen für eine korrekte Entleerung – und Milchproduktion. Die Spannung darf sich nicht nur an der Brustwarze bemerkbar machen. Das würde nämlich auf ein nicht richtiges Anlegen an der Brust hindeuten.

Zwei bis vier Tage nach der Geburt füllen sich die Brüste prall und etwas verhärtet an. Herzlichen Glückwunsch zum Milcheinschuss! Spätestens wenn Babys einen süßen Milchbart nach dem Stillen haben, kann man davon ausgehen, dass Muttermilch produziert wird. Aber Achtung: nicht jedes Kind hat einen Milchsaum auf der Oberlippe, und bekommt trotzdem ausreichend Milch!

Zehn bis zwölf nasse Windeln pro Tag und die täglich verändernde Stuhlfarbe weisen darauf hin, dass das Baby genug Muttermilch zu sich genommen hat. Die Stuhlfarbe verändert sich im Laufe der ersten Tage vom schwarzen Kindspech zu einer gold-braunen Farbe – wenn es ausschließlich durch die Brust ernährt wird.

Hat man nach dem Stillen noch zusätzlich ein glückliches zufriedenes Kind vor sich, welches sogar an der Brust eingeschlafen ist – perfekt – denn viele Babys schlafen direkt nach dem Trinken ein, sind statt und entspannt.

Trinken Neugeborene nicht effektiv und ausreichend an der Brust, können sie trotzdem schläfrig wirken. Entweder handelt es sich um ein gemütliches Kind oder die Neugeborenengelbsucht hat sich breit gemacht. Es ist ganz normal, dass Babys nach der Geburt „gelb“ werden, da sich Inhaltsstoffe des Blutes umwandeln und abbauen. Nur durch regelmäßiges Trinken wird dieses Abbauprodukt ausgeschieden. Jedoch kann es hier schnell zu einem Teufelskreis kommen: das Kind schläft, trinkt nicht an der Brust, scheidet in Folge wenig aus, wird zunehmend „gelb“ und schläft viel.