Einzelkinder können nicht teilen, die Ältesten sind “bossy”, jeder verhätschelt die Jüngsten – sind das Stereotypen oder steckt da tatsächlich etwas dahinter?

Persönlichkeiten sind nicht biologisch bedingt, was die Geburts-Reihenfolge angeht, sondern hängen von den Rollen ab, die Geschwister annehme, was zu Unterschieden im Verhalten führt. Eltern verstärken diesen Effekt oft unbewusst weiter.

Älteste Kinder

Oft folgen älteste Kinder in die Fußstapfen ihrer Eltern und übernehmen wie selbstverständlich das Kommando. Wenn der vierjährige Bruder nicht aufessen will, kann es gut sein, dass die sechsjährige Schwester ihn dazu ermahnt. Älteste Kinder haben häufig eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein und Ehrgeiz – sie können auch schwer zugeben, dass sie im Unrecht sind. Dadurch, dass “First Time”-Eltern bei ihren älteren Kindern oft überbeschützerisch und gleichzeitig sehr streng und fordernd sind, ist das wenig überraschend.

Mittlere Kinder

Oft suchen sich mittlere Kinder eine Rolle, die das genaue Gegenteil des älteren Geschwisterchens darstellt. Wenn das ältere Kind ein “Eltern-Schleimer” ist, so rebelliert das mittlere Kind häufig. In den Augen der mittleren Kindern haben die älteren oft viele Privilegien, während alle das jüngere Kind verhätscheln – was bleibt für das mittlere Kind übrig? Sie fühlen sich oft vernachlässigt und haben häufig einen großen Freundeskreis außerhalb der Familie. Als Eltern ist es hier wichtig, zu versuchen, genug Raum für das mittlere Kind einzuräumen und nach seinen Bedürfnissen zu fragen.

Jüngste Kinder

Eltern werden oft ein wenig “schleißig”, wenn das letzte Kind zur Welt kommt. Sie sind keine nervösen “Over-Achiever”-Eltern mehr. Deshalb kommen die jüngsten Kinder oft mit viel mehr davon als ihre älteren Geschwister, die sich ihre Privilegien noch erkämpfen mussten. Auf jüngeren Geschwistern lastet weniger Verantwortung und oft sind sie sorgloser, lustiger, liebevoll und sozial. Achte darauf, ob dein jüngstes vielleicht der “Klassenclown” sein könnte 😉 Häufig tendieren auch die Jüngsten zum Rebellieren, weil sie ihre älteren Geschwister als schneller, größer und gescheiter wahrnehmen – und das wirkt sich auf deren Attitüde aus.

Einzelkinder

Sie sind die ultimativen “Super-Erstgeborenen” und oft selbstbewusst, gut artikuliert, detailorientiert und häufig gut in der Schule. Weil sie mehr Zeit mit Erwachsenen als mit anderen Kindern verbringen, verhalten sie sich oft früh wie “kleine Erwachsene”. Sie sind es gewohnt, sich wichtig zu fühlen und haben es schwer, wenn Dinge nicht so laufen, wie sie es sich vorstellen.