Gleich vorweg: Unter Hämorrhoiden leidet während und nach der Schwangerschaft ein großer Teil der Frauen, nur vielen ist es unangenehm darüber zu reden, deshalb leiden sie oft still.

Aber das ist weder peinlich, noch eklig – es ist einfach eine der unangenehmen Seiten, die eine Schwangerschaft mit sich bringen kann. Und nur in den seltenen Fällen muss der Arzt sie durch eine kleine Operation entfernen – also, alles vorerst im grünen Bereich.

Was sind Hämorrhoiden?

Unter Hämorrhoiden versteht man Gefäßerweiterungen in der Analregion, die nicht gefährlich, aber durchaus schmerzhaft sein können. Es handelt sich sozusagen um Krampfadern. Meist drücken, stechen oder schmerzen sie, auch Blut kann beim Gang zur Toilette auftreten. Ärzte unterscheiden bei Hämorrhoiden zwischen vier Erkrankungsgraden: Bei Grad 1 und 2 dringt das Gewebe nicht bis kaum nach außen, es juckt aber und fühlt sich unangenehm an. Hämorrhoiden 3. und 4. Grades treten beim Stuhlgang oder während der Presswehen aus dem Anus nach außen. Sie bleiben entweder nach außen gestülpt oder ziehen sich meist nach kurzer Zeit wieder zurück. Hämorrhoiden entstehen während oder kurz nach der Schwangerschaft. Das liegt an der Weitstellung der Gefäße, dem zunehmenden Druck durch die Gebärmutter und durch Verstopfungen, die häufig mit einer Schwangerschaft oder Geburt einhergehen.

Was hilft vorbeugend?

Hämorrhoiden lassen sich relativ gut behandeln. Vorbeugen kannst du durch eine ausgewogene und ballaststoffreiche Ernährung, sowie viel lauwarmes Wasser. Da harter Stuhl Gift ist bei Hämorrhoiden, sollte man auf stuhlauflockernde Mittel wie Früchtebabybrei essen (auf bestimmten Gläsern steht extra “stuhlauflockernd” drauf) oder eben viel lauwarmes Wasser und Tee trinken.

Was hilft bei akuten Schmerzen?

  • Kühlung: z.B. in Form kleiner Gefrierbeutel, die mit kalten Wasser gefüllt sind oder Gelkompressen in Tücher eingewickelt.
  • Popohygiene: Vor jedem Stuhlgang eine fetthaltige Salbe auf den gereizten Bereich auftragen und nach dem Stuhlgang den Analbereich mit Wasser abwaschen. Keine parfümierten Reinigungsmittel und keine Feuchttücher verwenden.
  • Spezielle Salben aus der Apotheke, zum Beispiel Hädensa oder fetthaltige Salben wie Hamasana Salbe, Hamamelis-Myrte-Balsam, Hametum-Salbe usw. Tipp: Leg die Salbe am besten in den Kühlschrank.
  • Spezielle Zäpfchen
  • Topfenauflagen: Die Kälte wirkt wohltuend und die im Topfen enthaltene Molke weist eine lindernde Wirkung auf. Einfach ein bis zwei Esslöffel kalten Topfen auf eine Kompresse oder eine Slipeinlage geben und ab in den Slip damit im hinteren Bereich (bei jedem Toilettengang wechseln!)
  • Lauwarmes Wasser: Morgens, mittags und abends jeweils zwei Gläser lauwarmes Wasser trinken (bringt die Verdauung in Schwung)
  • Hochlagerung von Beinen und Becken