Es gibt Umstände die es einer Mutter erschweren ihr Baby zu stillen. Nach einem Kaiserschnitt wird der Stillbeginn oftmals als komplizierter wahrgenommen. Die frischgebackene Mama hat womöglich starke Schmerzen und ist anfangs noch in ihrer Bewegung eingeschränkt. Dazu kommt, dass die Aufregung, vor allem bei einem ungeplanten Kaiserschnitt, manchmal noch größer ist, als bei einer natürlichen Geburt. Die Hormone spielen verrückt, nicht nur auf Seiten der neugeborenen Mama. Eine etwaige Trennung von Mutter und Kind, kann die spätere Stillbeziehung zu einer echten Herausforderung machen.
Die Sorge um das Gewicht und den Zustand des Säuglings können den unbeschwerten Stillbeginn verhindern. Klappt es nicht sofort mit dem Saugen an der Brust, kann dies die Familie verunsichern und einen Teufelskreis aus Zufüttern und Anlegen auslösen aus dem die Beteiligten nur schwer wieder aussteigen können.

Information und Vorbereitung vor der Geburt
Sind die Eltern über die positiven Effekte des Stillens aufgeklärt, stärkt dies nachhaltig die Stillbeziehung. Auch die Aufklärung der Väter diesbezüglich hat einen nicht unwesentlichen Einfluss auf den Ablauf und die Dauer der Versorgung des Babys mit Muttermilch. Vor allem bei einem geplanten Kaiserschnitt, sollten sich die Eltern bereits im Vorhinein Tipps und Infos zum Thema Stillen, Abpumpen und die Auswirkung von vorzeitigem Zufüttern oder Schnullergabe holen.

Frühe Hilfe durch ein Bondingtop
Viele Spitäler bieten mittlerweile ein sogenanntes Bondingtop für Sectios an. Hierbei wird der werdenden Mutter bereits vor der Geburt eine Schlaufe um die Brust gelegt in die ihr der Arzt oder die Hebamme direkt nach der Erstversorgung das Baby hineinlegen. Durch den engen Hautkontakt können Mutter und Kind von Anfang an eine sichere Bindung aufbauen die vor allem für das Stillen von großer Bedeutung ist.

Die Zeit spielt eine nicht unwesentliche Rolle
Nach einem Kaiserschnitt sind alle besonders um das Wohl des Kindes und der Mutter bemüht. Da es sich bei einer Sectio um eine Operation handelt, ist die Erstversorgung von Mutter und Baby besonders wichtig. Trotzdem ist eine zeitnahe Zusammenführung der neu geborenen Familie entscheidend für deren weitere Zukunft. Die Liebe zueinander wächst und die Bindung festigt sich, wenn Mutter und Kind ungestörte Stunden miteinander verbringen können. Mütter die ihre Babys von Anfang an selbst versorgen, verlieben sich oftmals schneller in diese. Durch die gemeinsame Zeit wird die Mutter sicherer im Umgang mit ihrem Baby. Diese Sicherheit führt, dazu dass die Mutter die (Still)Signale des Kindes zeitnah deuten kann und die Wahrscheinlichkeit, dass sie adäquat darauf reagiert, steigt. Dies gilt übrigens auch für den frischgebackenen Vater.

Hilfe und Unterstützung in Anspruch nehmen
Verwandte und Bekannte können eine ebenso wertvolle Unterstützung sein, wie geschultes Krankenhauspersonal, eine Hebamme oder Stillberaterin. Während die fachliche Unterstützung hinsichtlich geeigneter Stillpositionen und Ankurblung oder Aufrechterhaltung der Milchproduktion erfolgt, ist auch die „emotionale erste Hilfe“ durch vertraute und liebevolle Menschen nicht zu vernachlässigen.

Die Kraft der Gedanken
Positiv zu denken ist vermutlich der schwierigste Vorsatz um das Stillen auf einen guten Weg zu bringen. Die Gedanken der Mutter werden durch ihren Hormonhaushalt in Aufruhr gebracht und sind aus diesem Grund, gerade nach einer Geburt, sehr schwer bewusst zu steuern. Da die Einstellung einer Mutter jedoch großen Einfluss auf ihre Umwelt und ihr Neugeborenes hat, sollten alle Beteiligten ihre Energie darauf verwenden die frischgebackene Mutter in ihren Wünschen und Vorstellungen zu bestärken und unterstützen. Positive und sorgenfreie Gedanken können für einen guten Stillbeginn sehr förderlich sein.

Kurz gesagt, wenn du dein Kind per Kaiserschnitt entbindest, kannst du den Stillbeginn durch folgende Tipps begünstigen…

  • Informiere dich rechtzeitig über die Vorteile des Stillens
  • Stille anfangs im Liegen
  • Füttere nur zu wenn dies unbedingt erforderlich ist
  • Hol dir Hilfe von einer qualifizierten Hebamme, Krankenschwester oder ausgebildeten Stillberaterin
  • Bleib dran und versuche positiv zu denken

 

Der Stillbeginn ist in Folge eines Kaiserschnitts vielleicht erschwert, er ist jedoch keinesfalls unmöglich.
Wir wünschen dir viel Zuversicht, Kraft und ganz einzigartige Stillmomente!