Lesen ist eine wichtige Kindheitserfahrung, wenn nicht sogar die wichtigste. Denn für Kinder erschließt sich auf diese Weise eine neue Welt – nämlich die des geschriebenen Wortes. Einen Großteil unseres Wissens nehmen wir durch Lesen auf, daher gilt diese Kompetenz als Grundvoraussetzung für den Zugang zu Bildung. Jedoch kann fast jedes fünfte Kind im Alter von zehn Jahren nicht richtig lesen. Dabei ist die Familie ein fundamentaler Ort, der darüber entscheidet, ob Kinder die spätere Schulzeit erfolgreich meistern oder nicht. Umso wichtiger ist es, dass Kinder so früh wie möglich an Buchstaben & Co. herangeführt werden. Sarah Seeliger, Gründerin und Geschäftsführerin von Librileo gemeinnützig, gibt fünf Tipps, wie Kinder ihre Liebe zu Büchern entdecken können.

1. Früh mit Vorlesen beginnen

Bekommen Kinder bereits in frühen Jahren vorgelesen, haben sie später in der Schule weniger Probleme damit, das Lesen selbst zu lernen. Kleine Rituale spielen dabei eine große Rolle. So können Eltern sich gemeinsam mit den Kleinen vor dem Schlafengehen ein Buch aussuchen, sich zusammen einkuscheln und ihnen eine Geschichte vorlesen. Auch die Väter oder Großväter sollten mehr Vorlesen und so ein wichtiges Rollenvorbild sein. Denn meist wird diese Aufgabe den Müttern zuteil, und auch in der Kita oder Grundschule übernehmen meist Frauen die Erziehung und somit das Vorlesen. “Gerade Jungen kann so der Eindruck vermittelt werden, dass Lesen nur etwas für Mädchen ist”, so Sarah Seeliger.

2. Kindern die Wahl lassen, was vorgelesen wird

Klar, Eltern versuchen für ihre Kinder möglichst altersgerechtes Lesematerial auszusuchen. Doch am Ende ist es ratsam den Nachwuchs entscheiden zu lassen, was vorgelesen wird. Denn es ist gar nicht mal so wichtig, ob es sich um ein Buch oder ein Comic handelt, als vielmehr, dass überhaupt gelesen wird. Eltern können ihre Kinder z.B. in die Bibliothek begleiten und dort gemeinsam herausfinden, welche Geschichten den Kleinen gefallen. Ein kleiner Tipp: Um Kinder zum Lesen zu verführen, einfach beim Vorlesen an der spannendsten Stelle aufhören. Denn wenn Kinder unbedingt wissen wollen, wie es weitergeht, werden sie eher zum selber Lesen animiert.

3. Tipps für den kleinen Geldbeutel

Nicht jede Familie kann es sich finanziell leisten, das Lesen lernen seines Nachwuchses aktiv zu fördern. Doch Bücher und Co. müssen nicht immer neu gekauft werden, damit die Kleinen ihren Lesespaß erhalten. In Bibliotheken findet Groß und Klein bestimmt etwas zum schmökern und auf Flohmärkten gibt es den Lesestoff oftmals schon zum kleinen Preis. “Kinder und Jugendliche aus Familien mit geringem Einkommen werden mithilfe des Bildungs- und Teilhabepakets (BuT) unterstützt”, weiß Sarah Seeliger. Mit dieser Hilfe können Eltern für ihre Kinder Leseförderprogramme, wie z.B. Librileo gemeinnützig, in Anspruch nehmen. Auf diese Weise erhalten auch Kinder aus sozial schwachen Familien Zugang zu altersgerechten Büchern.

4. Kleine Briefe und Einkaufslisten schreiben

Lesen lernen fällt nicht jedem Kind leicht und erscheint ihnen oft ein mühsames Unterfangen. Eltern können ihren Kindern die Liebe zu Buchstaben und Worten schmackhaft machen, indem sie ihnen immer wieder kleine Briefe schreiben oder es mit kurzen Einkaufslisten in den Laden schicken. Das motiviert die Kleinen und sie werden daher bestimmt alles daransetzen, diese Mitteilungen selbst zu entziffern.

5. In Geduld üben

Hand aufs Herz: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Lesen lernen ist ein hochkomplexer Vorgang. Kinder müssen erst einmal die Verknüpfung von Laut und Buchstabe herstellen, um dann im nächsten Schritt die Laute zu einem Wort zusammenzusetzen. Es ist ein großer Schritt von der Bedeutung des Wortes, zu der des Satzes und dann zum gesamten Text. Daher liebe Eltern: Geduld haben und keinen Druck auf die Kleinen ausüben. Lesen sollte Spaß machen und nicht zum Zwang werden.

Quelle: Librileo gemeinnützig

Über Librileo gemeinnützig:
Librileo gemeinnützig ist ein Leseförderprogramm für die Frühförderung von Kindern zwischen 0 und 6 Jahren aus sozial schwachen Familien. Das Ziel von Librileo gemeinnützig ist es, dass jedes Kind in Deutschland Zugang zu Büchern und damit gute Bildungschancen und eine erfolgreiche Zukunft erhält. Mithilfe des Bildungs- und Teilhabepakets (BuT) erhalten Eltern eine kostenlose Mitgliedschaft und empfangen dann viermal im Jahr eine Bücherbox von Librileo, die auf die Entwicklungsphase des Kindes abgestimmt ist und altersgerechte Bildungsimpulse gibt. Auf diese Weise sollen Kinder, die in einem schwierigen Umfeld aufwachsen, dennoch früh Zugang zu Bildung erhalten.Die gemeinnützige Librileo UG wurde Anfang 2015 vom Gründerpaar Sarah Seeliger und Julius Bertram gegründet. Der Unternehmenssitz befindet sich in Berlin.