Beim Thema Sonnenschutz gehen die Meinungen auseinander: Experten warnen vor Sonnencreme im ersten Lebensjahr – doch was tun bei Temperaturen über 30 Grad?

Experten warnen vor der Anwendung von (bestimmten) Sonnencremes bei Babys im ersten Lebensjahr. Jedoch wird Schutz vor der Sonne empfohlen! Neugeborene und Säuglinge sollen der prallen Sonne nicht ausgesetzt werden. Sonnenschirm, Schatten, leichte UV-Schutzkleidung und das Meiden der Mittagshitze sind unumgänglich! Doch ein krabbelndes Kleinkind kann man nicht ständig in den Schatten setzen – also Sonnencreme ja oder nein?

Die Haut von Kleinkindern ist viel durchlässiger für Sonnenlicht, als die von uns Erwachsenen. Sie ist außerdem viel dünner und reagiert empfindlicher auf warme Sonnenstrahlen. Ab dem zweiten Lebensjahr verdickt sich die oberste Hautschicht und bietet mehr Schutz, erst ab diesem Zeitpunkt lernt die Haut langsam sich zu bräunen. Dieser Vorgang dauert etwa bis zur Pubertät. Ohne Schutz würde die Haut verbrennen. Folgen: Sonnenstich, erhöhtes Hautkrebsrisiko und rasche Hautalterung!

Sonnencremes sind im ersten Lebensjahr eine unnötige Belastung für die Haut, meinen Experten. Ein genereller Verzicht wird nicht ausgesprochen, aber man sollte nur in Ausnahmefällen zu Sonnencremes und –sprays greifen und diese nicht am ganzen Körper anwenden. Weil: Babys und Kleinkinder haben im Verhältnis eine größere Hautoberfläche als Erwachsene. Somit würde es bedeuten, dass Babys viel mehr Chemikalien aus der Sonnenmilch aufnehmen, als wir. Außerdem können Säuglinge von Haus aus noch nicht richtig schwitzen. Chemische Sonnencremes legen sich auf der Hautoberfläche ab, womit der Prozess des Schwitzens nochmals erschwert wird. Deshalb sollten Kinder im ersten Lebensjahr, wenn überhaupt, nur stellenweise eingecremt werden.

Bei der Wahl des Sonnenschutzmittels gibt es zwei verschiedene Arten von UV-Filtern, nämlich chemische und mechanische Filter. Auf chemische Filter soll verzichtet werden, da sie Allergien auslösen können. Außerdem lagern sich chemische Filter, wie Octocrylene, Ethylhexyl-Methoxycinnamate oder Benzophenone-3, in die oberste Hautschicht ein und produzieren Wärme. Versuche haben ergeben, dass diese Stoffe das Hormonsystem beeinflussen. Auf www.codecheck.info erhält man alle Informationen zu den Inhaltsstoffen aller Marken. Auch Schwangere und stillende Mütter sollten auf Sonnenschutz mit mechanischem Filter zurückgreifen. Mechanische Filter bestehen aus Titanoxid oder Zinkoxid. Sie reflektieren Sonnenlicht wie ein Spiegel. Der Nachteil bei mechanischen Filtern ist, dass sie sich schwerer auftragen lassen und einen weißen Film auf der Haut hinterlassen. Je höher der Sonnenschutzfaktor, desto schwerer ist das Auftragen. Sprays und Sonnenmilch lassen sich jedoch meist etwas leichter anwenden als Cremes.