Nicht immer funktioniert das Stillen wie im Bilderbuch.

Manchmal Bedarf es ein wenig Unterstützung – vor allem in der Anfangszeit. Ganz wichtig ist es, sich Zeit zu nehmen und für eine ruhige Umgebung zu sorgen. Bei Stillproblemen nicht gleich aufgeben, sondern Hilfe holen! Hebammen, Stillberaterinnen und Krankenschwestern mit IBCLC unterstützen Mutter und Kind bei Stillschwierigkeiten. Es gibt viele mögliche Gründe dafür, dass das Baby nicht an der Brust saugt und trinkt. Frühgeburten, Babys die mithilfe eines Kaiserschnitts auf die Welt gekommen sind, Kinder mit einer Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte oder einem verkürzten Zungenbändchen können anfangs etwas Hilfe gebrauchen. Bonding und ein frühes Anlegen an die Brust können späteren Schwierigkeiten vorbeugen. Die Brustwarzenform ist auch ausschlaggebend für das Stillen.

Stillen mit Flach- oder Hohlwarzen ist manchmal erschwert aber mit Tipps und Tricks möglich! Zuerst soll dem Baby die Seite mit der flachen Brustwarze angeboten werden. Der Mund des Kindes soll weit geöffnet sein, damit viel vom Warzenvorhof in den Mund gelangt. Mamillenformer können helfen! Diese ein bis zwei mal am Tag für 10 Minuten im BH tragen. Durch den sanften Druck auf den Warzenvorhof treten die Brustwarzen hervor. Manchmal kann es auch einfach nur an einer nicht korrekten Stillposition liegen – Schmerzen oder wunde Brustwarzen weisen darauf hin. Wenn trotz Mamillenformer und korrektem Anlegen das Kind die Brust nicht erfassen kann, kommen meist Stillhütchen zur Anwendung. Dabei muss auf die richtige Größe und Passform geachtet werden. Stillhütchen sollten nur als Übergangslösung angewendet werden!

Wenn das Stillen so gar nicht funktionieren will, kann man Muttermilch abpumpen und mit speziellen Saugern füttern, damit es nicht zu einer sogenannten Saugverwirrung kommt. Da sich die Kinder schnell an die herkömmlichen Sauger gewöhnen, die meist ohne viel Anstrengung Milch hergeben, sollte man, wenn man weiter Stillen möchte, auf alternative Fütterungsmethoden umsteigen. Fingerfeeder, Habermannsauger, Becher- oder Löffelfütterung, Softcup oder das Brusternährungsset sind Möglichkeiten einer Saugverwirrung vorzubeugen.

Verordnungen für Milchpumpen gibt es im Krankenhaus oder beim Hausarzt. Man muss also nicht gleich eine teure Pumpe kaufen! Hier gibt es verschiedene Marken und Arten: Handpumpen, elektrische Doppelpumpsets, Pumpen für eine Brust usw…

Nicht gleich aufgeben und den Kopf hängen lassen, sondern Hilfe holen! Hebammen, Stillberaterinnen und Krankenschwester mit IBCLC helfen gerne und suchen nach der besten Lösung für Mutter und Kind!