Kaum ein Moment am Tag ist so bunt, chaotisch und herzerwärmend wie das gemeinsame Essen. Die Erlebnisse des Tages werden besprochen, gemeinsame Pläne werden geschmiedet und auch der Spaß im Hier und Jetzt findet oftmals am Esstisch ein Plätzchen.

Doch genauso einzigartig und schön wie dieses Ritual sein kann, ebenso kräfteraubend kann es ablaufen. Vor allem wenn Kleinkinder beteiligt sind, wird das gemeinsame Essen manchmal zu einer stressigen Angelegenheit. 

Der Brei fliegt einem um die Ohren, ein Glas fällt um und bereits nach drei Minuten liegt mehr Essen auf dem Fußboden als auf dem Teller. Wunderbar wenn du deinem Kind von Anfang an die Möglichkeit gibst selbst zu essen und Freude dabei zu empfinden. Die Kollateralschäden können nur teilweise verheerend sein. Ist dies der Fall kann es dazu kommen, dass Überforderung und Stress täglich beim gemeinsamen Essen am Menü stehen. Mit ein paar simplen Tricks, kannst du das Chaos bei Tisch reduzieren.

Präsentiere kleine Portionen

Gib deinem Kind kleine und überschaubare Portionen mit der Aussicht auf mehr, wenn es danach noch hungrig ist. Vor allem Essensanfänger sind teilweise noch schlichtweg überfordert wenn ihnen ihr Essen in vielen kleinen Stücken serviert wird. Wollen sie eine Erbse erwischen, schieben sie gleichzeitig zwanzig Erbsen über den Tellerrand. Indem du deinem Kind seine Mahlzeit reduziert und übersichtlich präsentierst, kann es diese gezielter aufnehmen.

Biete eine Schüssel statt einem Teller an

Auch die Form des Geschirrs kann die Essensaufnahme erleichtern oder erschweren. Zumeist ist es für junge Kinder leichter aus einer Schüssel zu essen. Das am Weg verlorengegangene Essen, kullert hierbei mit größerer Wahrscheinlichkeit wieder zurück in die Schüssel, als bei einem Teller. Die Erfolgserlebnisse deines Kindes selbstständig zu essen können maßgeblich durch die Auswahl eines geeigneten Geschirrs und Bestecks beeinflusst werden und auch die Putzaktionen nach dem Essen bleiben davon nicht unbeeinflusst.

Verwende eine Mullwindel als Lätzchen

Solange dein Kind noch nicht verlässlich den Weg vom Teller bis zum Mund findet, bietet sich zum Schutz der Kleidung, aber auch zum Auffangen von Flüssigkeiten ein Lätzchen an. Dabei gibt es mittlerweile eine große Auswahl. Möchtest du es euch leicht machen, kannst du viele der, am Markt angebotenen, Lätzchen beiseitelegen und einfach zu einer Mullwindel greifen. Diese ist, in der Regel, größer als ein herkömmliches Lätzchen, lässt sich wunderbar mit einem einfachen Knoten im Nacken schließen ohne sich zu lockern oder an der Haut zu reiben und deckt weitaus mehr ab, als viele der gängigen Alternativen.

Ein gemeinsames Essen wirkt

Die Anwesenheit von Mama oder Papa beim Essen ist zwar kein Garant für ein entspanntes und sauberes Mahl, sie kann den Ablauf des Geschehens am Familientisch jedoch positiv beeinflussen. Das gemeinsame Essen ist viel mehr als nur Nahrungsaufnahme. Menschen transportieren dabei kulturelle Standards, vermitteln gesellschaftliche Normen und teilen soziale Gefühle. Aus diesem Grund kann die Anwesenheit anderer beim Essen sehr viel bewirken. Vor allem junge Kinder beobachten genau wie ihre älteren Geschwister oder Eltern sich beim Essen verhalten. Dadurch, aber auch durch deren aktive Unterstützung, lernen sie schnell welches Verhalten erwünscht ist und welche Handgriffe hilfreich bei der Essensaufnahme sind.

Essen was schmeckt

Kinder wissen ganz gut was sie essen wollen. Stellt man ihnen etwas unter die Nase, dass ihnen nicht zusagt, fangen sie an darin herum zu stochern und es schlimmstenfalls großflächig zu verteilen. Aus diesem Grund macht es Sinn sich an den Vorlieben des Kindes zu orientieren. Das bedeutet nicht, dass für die Kinder extra gekocht wird, sie sich ausschließlich von Kuchen und Schokolade ernähren oder dass sie immer dasselbe essen. Es bedeutet vielmehr, dass es okay ist, wenn dein Kind nicht alles kosten und essen möchte. Biete ihm immer wieder eine kleine Portion von dem an was heute am Menü steht. Es darf selbst wählen was und wie viel es davon ist. In der Regel bewirken das Vorbild der Eltern und die natürliche Neugierde der Kinder weitaus mehr als tausend Worte und Belehrungen.

In diesem Sinne wünschen wir euch genussvolle und entspannte Stunden am Familientisch!