Wenn du nicht die Möglichkeit hast regelmäßig mit deinem Kind ein Schwimmbad zu besuchen, es vielleicht gerade Winter ist und Schwimmen gehen nicht am Programm steht oder du gerne zusätzlich zu Hause etwas für die Schwimmfortschritte deines Kindes machen möchtest, kannst du euer nächstes Vollbad zum Wasserabenteuer machen.
Habt ihr nur eine Dusche und keine Badewanne, könnt ihr euch eventuell trotzdem die eine oder andere Idee zur Schwimmvorbereitung zu Hause mitnehmen.

Um Schwimmen zu lernen benötigen Kinder nicht nur das Wissen und die Übung bestimmter Schwimmtechniken, auch die richtige Atmung, eine Prise Selbstvertrauen und eine Menge Freude, stellen eine wichtige Basis bei den ersten Schwimmversuchen dar.

Mit folgenden Übungen kannst du dein Kind mit viel Spaß und ganz nebenbei zu Hause fördern…

Alles wird nass
Da Kinder, vor allem bei den ersten Schwimmversuchen, auch immer wieder Wasser ins Gesicht oder auf den Kopf bekommen, kann es hilfreich sein, die Folgen davon bereits im Vorhinein in gewohnter Umgebung kennen zu lernen. Mit Hilfe verschiedener Behältnisse könnt ihr spielerisch beim plantschen immer wieder das Gesicht und den Kopf nass machen. Startet mit ein paar Tropfen, vielleicht indem ihr sie von den Fingerkuppen fallen lasst oder mit der Hand auf die Wasseroberfläche klatscht. Steigert die Intensität langsam, indem ihr einen Waschlappen über dem Kopf auswringt oder indem ihr eine kleine Gießkanne oder einen Becher mit Löchern über den Kopf entleert. Bestenfalls zeigst du deinem Kind an dir selbst vor, dass dabei gar nichts Schlimmes passiert und überlässt ihm dann selbst die Entscheidung ob und in welcher Form es das Spiel ausprobieren möchte.
Die Pritschelübungen haben einen Mehrwert. Denn sie erleichtern euch nach ein wenig Übung die Köperpflege, insbesondere das Haare waschen.

Atme ein – atme aus
Beim Schwimmen lernen tauchen Kinder immer wieder unter, bzw. ihr Mund gelangt unter Wasser. Übungen bei denen sie das Ein- und Ausatmen erproben können und den Unterschied zwischen Mund- und Nasenatmung erleben, können ihnen die nötige Selbstsicherheit geben spätere Situationen wie diese zu meistern.
Eine Möglichkeit die Auswirkung des Atmens sichtbar zu machen, kann es sein einen leichten Gegenstand, wie beispielsweise einen Tennisball auf die Wasseroberfläche zu legen und nur mit der Atemluft vorwärts zu bewegen. Erscheint euch diese Übung noch zu schwer, legt den Ball zuerst auf die offene Handfläche. Eine andere Idee ist es, mit Hilfe der Atemluft Wellen zu schlagen indem ihr auf die Wasseroberfläche blast. Eine Ebene Tiefer, wenn der Mund bereits unter Wasser ist, entstehen dabei lustige Blubberblasen.
Hat dein Kind diese Übungen erst einmal verinnerlicht, kannst du ihm vorzeigen, dass es zuerst, noch außerhalb des Wassers, einatmen soll. Hat dein Kind Freude daran, kann der nächste Schritt sein das Gesicht vollkommen einzutauchen.
Mit der Atmung könnt ihr auch außerhalb des Wassers experimentieren, zum Beispiel beim Ausblasen einer Kerze oder beim Seifenblasen Pusten.

Was Wasser alles kann

Auch wenn die direkten Auswirkungen der folgenden Spielanregungen nicht immer sichtbar für uns sind, sie tragen erheblich zur Verbesserung der Geschicklichkeit und zur Entwicklung der Selbstständigkeit im Wasser bei.
Wasser hat ganz spezifische Eigenschaften. Entsprechend ihrer Dichte und ihres Gewichtes sinken Gegenstände darin ab oder schwimmen auf der Oberfläche. Wenn sie sinken, geschieht dies unterschiedlich schnell. Dies gilt auch für unsere Körperteile. Indem ihr verschiedene Gegenstände, wie Bälle, Badeenten und Moosgummibilder ins Wasser werft, könnt ihr die Eigenschaften des Wassers spielerisch erkunden. Besonders spannend ist es vorzuzeigen, dass ein leeres Behältnis nicht absinkt, jedoch mit Wasser gefüllt sehr schnell am Badewannengrund landet.
Das eintauchen und herausfischen von Gegenständen macht nicht nur Spaß, sondern entspricht auch der kindlichen Experimentierfreude.

Selbstverständlich ersetzen diese Übungen keinen Schwimmkurs. Nach dem Vollbad wird dein Kind natürlich nicht automatisch schwimmen können. Aber der Beitrag solcher Spielanregungen zur Selbstsicherheit mit und der Freude an der Bewegung im Wasser, ist nicht zu unterschätzen.