Es kommt der Tag, da wirst du an deine Grenzen stoßen. Oftmals geht dieser mit einem Tobsuchtsanfall deines Kindes einher. Ob nun „Autonomiephase“, „Trotzphase“ oder „Entdeckung des eigenen Ichs“ genannt, wenn dein Kind sich tobend auf den Boden wirft ist Schweißperlenalarm.

Findet das Szenario auch noch in der Öffentlichkeit statt, ist der elterliche Nervenzusammenbruch nicht mehr weit. Damit ist es gar nicht erst so weit kommt, verraten wir dir wie du dich optimal auf Tag X vorbereiten kannst.

Schnüre dir ein Überlebenspaket. Darin enthalten sollte eine Portion Ruhe und Entspannung, eine Prise Humor und ganz viel Liebe während dem Tobsuchtsanfall sein…

Sei vorbereitet

Du selbst kennst dein Kind am Besten. Demnach weißt du bestimmt bald Bescheid wann, warum und wie dein Kind einen Tobsuchtsanfall bekommen wird. Nachdem du ein wenig Erfahrung mit ähnlichen Situationen machen konntest, kannst du dir einen kleinen Plan erstellen wie du im Ernstfall vorgehen möchtest. Selbstverständlich gibt es dabei kein Rezept oder eine Garantie, dass immer alles gleich ablaufen wird. Aber du kannst dir selbst Erinnerungsanker setzen um dir die Begleitung deines Kindes während einem emotionalen Tief zu erleichtern. Ein Beispiel hierfür könnte ein kleines Kärtchen mit dem Wort „Atme!“ oder ein aufmunternder Spruch als Hintergrundbild auf deinem Handy sein. Vielleicht notierst du dir auch ein paar hilfreiche Vorgehensweisen und trägst sie in der Hosentasche mit um sie jederzeit griffbereit zu haben. Während der Begleitung deines Kindes im Ernstfall werden dir diese Notizen wenig helfen. Oftmals gehen einem Tobsuchtsanfall jedoch bereits Vorboten, wie eine schlechte Laune, Unausgeglichenheit oder Unruhe voraus. In diesem Fall kannst du dir mit Hilfe deiner Notizen Kraft holen um Ruhe zu bewahren.

Bleib gelassen

Leichter gesagt als getan, denkst du dir jetzt vielleicht und du hast vollkommen Recht. Trotzdem kannst du, mit gezielten Entspannungsübungen wie beispielsweise bestimmten Atemtechniken, autogenem Training oder Mentaltraining, im Ernstfall besser Ruhe bewahren. Versuche dir täglich ein paar Minuten für das Einüben deiner Entspannungstechnik einzuräumen. Genau wie beim körperlichen Training, braucht geistiges Training ebenfalls Übung um in bestimmten Situationen abrufbar zu sein. Wenn du es schaffst gelassen zu bleiben wenn dein Kind gerade nicht in seiner Mitte ist, kann sich deine Haltung positiv auf den Gemütszustand deines Kindes auswirken. Eine entspannte Mama die in sich ruht, kann ihrem Kind eine wichtige emotionale Stütze sein um selbst wieder zur Ruhe zu finden. Als Beispiel hierfür kann dir deine innere Stimme zuflüstern „Ich bin vollkommen ruhig. Ich begleite mein Kind bestmöglich“. Achte darauf, dass dein „Mantra“ realistisch, dh schaffbar ist. Du kannst damit nur dein eigenes Verhalten, bzw. deine eigenen Absichten formulieren. Das Verhalten deines Kindes liegt nicht in deiner Hand. Du kannst es lediglich durch dein Verhalten positiv oder negativ beeinflussen.

Gönn‘ dir etwas Feines

Ein Kind in einem emotionalen Ausnahmezustand zu begleiten, erfordert Höchstleistungen. Es kann sogar so weit gehen, dass ihr beide im Nachhinein ziemlich erschöpft seid. Um deine Speicher wieder aufzuladen, solltest du dir unbedingt etwas Besonderes gönnen. Ob du dir nun symbolisch selbst auf die Schultern klopfst, dir ein Eis kaufst oder deine Freundin anrufst um ihr alles zu erzählen…wichtig ist nur, dass du dir damit ein paar anerkennende Gedanken schenkst, dir Kraft holst und dir etwas Gutes tust. Indem du dein Kind authentisch und liebevoll bei dieser Erfahrung begleitest, zeigst du ihm, dass du es wahr- und ernstnimmst und dass du es liebst. In Folge darf eine Prise Selbstliebe nicht fehlen.

Wir wünschen dir starke Nerven und große Erfolgserlebnisse!