Kinder sind kleine Entdecker, Erfinder und Abenteurer. Ihre natürliche Neugierde treibt sie an, ihre Umgebung zu erkunden und alles Auszuprobieren was ihnen gerade in den Sinn kommt.
Wenn du dir Zeit nimmst, dein Kind dabei zu beobachten, kannst du ganz wunderbare, kreative Spielideen sammeln. Also lehne dich zurück und lasse dich von deinem Kind inspirieren.
Du wirst sehen, es findet genau die Beschäftigung welche seinem aktuellen Entwicklungsstand entspricht. Du kannst dich ganz einfach daran orientieren was dir dein Kind zeigt. Nimm seine Interessen wahr, greife seine Ideen auf und versuche sie in kindgerechter, spielerischer Form umzusetzen.

Hier kommen ein paar Beispiele wie du dir die Umsetzung dieser Gedanken vorstellen kannst…

Wenn du beobachtest, dass dein Kind sein Fläschchen ständig umdreht und schüttelt, um daraufhin das ausgetretene Wasser mit der Hand zu verteilen…

…kannst du dir Schüttspiele überlegen. Wenn nicht gerade Sommer ist und ihr keinen Aussenbereich zum Pritscheln zur Verfügung habt, kannst du deinem Kind in der Badewanne Becher, einen kleinen Eimer oder eine Gießkanne zum Schütten, Leeren und Pritscheln zur Verfügung stellen. Schüttspiele müssen aber nicht zwingend mit Wasser zu tun haben. Je nach Alter deines Kindes kannst du auch Reis, Bohnen oder Bälle für dieses Beschäftigungsangebot verwenden. Ist dein Kind noch sehr jung, solltest du es niemals unbeaufsichtigt mit kleinen Gegenständen lassen. Ein Bällebad zum Beispiel kann wunderbar zum Schütten verwendet werden und birgt keine Verschluckungsgefahr. Gemeinsam könnt ihr die Bälle in ein anderes Gefäß, vielleicht einen kleinen Kübel oder eine Schüssel sortieren um sie danach wieder ins Bällebad zu leeren. Bei Bohnen oder Reis, kannst du deinem Kind kleinere Gefäße wie leere Marmeladegläser, Eierbecher oder Trinkbecher anbieten. Damit es die kleinen Körner und Bohnen nicht großräumig verteilt, kannst du ein Tablett unterstellen. Je nach Alter deines Kindes wird es auch Freude daran haben, einen Löffel zum Transport der Körnchen und Böhnchen, zu verwenden.

Wenn sich dein Kind Kleidungsstücke und andere Tücher über den Kopf zieht,…

…kann es sein, dass es möchte, dass du es suchst. In diesem Fall kannst du Hauben, Mullwindeln und Co in eine Kiste packen und dich ins Versteckspiel mit ein bringen. Achte darauf, dass du dein Kind nicht alleine mit Schals oder Bändern spielen lässt. Kinder neigen dazu sich lange Tücher und Bänder um den Hals zu wickeln. Das kann gefährlich werden.
Auch Gegenstände können plötzlich verschwinden um wieder gefunden zu werden. Vor allem mit einer Tastbox kannst du dem Bedürfnis deines Kindes Gegenstände zu verstecken gerecht werden. Um eine Tastbox zu basteln, kannst du einfach ein Loch in den Deckel eines Schuhkartons schneiden und die Kiste daraufhin zukleben. Dein Kind kann nun nach Lust und Laune Spielsachen darin verschwinden lassen um sie kurz darauf wieder hervor zaubern.

Wenn du dein Kind siehst, wie es versucht einen Ball in eine Kiste zu legen die viel zu klein dafür ist,…

…wird es vermutlich sein Interesse daran entwickeln, die Größe verschiedener Gegenstände, sowie eigener Körperteile zu erkunden. Ein klassisches Spielzeug für diese Entwicklungsphase ist der Einsatzwürfel. Doch eigentlich kannst du verschiedenste Gegenstände zu demselben Zwecke verwenden. Kisten und Boxen in verschiedenen Größen können mit Stofftieren, Bällen oder dem eigenen Körper gefüllt werden. Dosen und kleine Schachteln können ab sofort Bausteine, Bälle und Papierkugeln beherbergen. Schau einfach einmal nach was euer Papiermüll und die Küchenlade mit Aufbewahrungsdosen so zu bieten haben. Wenn du deinem Kind kommentarlos grundverschiedene Gegenstände zum spielen gibst, wird es diese auf eine Art und Weise kombinieren, die du dir selbst noch vielleicht noch gar nicht in den Sinn gekommen ist.

Wenn Eltern sich die Zeit nehmen aufmerksam und achtsam auf die Bedürfnisse und Ideen ihrer Kinder einzugehen, können diese das volle Potenzial ihrer kindlichen Neugierde und Kreativität ausschöpfen. In der Regel macht das Zweckentfremden von Alltagsgegenständen und die forschende Auseinandersetzung mit der nahen Lebensumgebung nicht nur Kindern viel Freude. Auch ihre Eltern werden dadurch oftmals angesteckt mit zu forschen und genießen die Abwechslung zum herkömmlichen Spielen mit Bausteinen, Stofftieren und Co.