Wir haben das große Glück, dass viele unserer Freunde und Verwandten bereits Eltern wurden bevor unsere Tochter zur Welt kam. Dadurch haben wir haufenweise tollen Babykram wie Kleidung, wertvolles Spielzeug und andere nützliche Babyaccessoires geerbt.

Leider sind lärmende Plastikspielsachen, kunterbunte Overkill-Beschäftigunsmaterialien und Sachen aus der Kategorie „ichwusstegarnichtdasseselterngibtdiewirklichsoetwaskaufen“ auch immer wieder mit dabei.

Einiges davon lehne ich bereits bei der Übergabe dankend ab, vieles nehme ich mit, verwende es jedoch nie und manchem gebe ich, trotz anfänglicher Skepsis, eine faire Chance sich zu beweisen.

Hier kommen meine „goodtohave“ Babysachen, deren Sinn sich mir anfänglich nicht erschlossen hat, welche ich jedoch mittlerweile sehr schätze und liebe…

Das Plastik-Ganzkörperlätzchen

Ich sag es wie es ist, ich finde diese Zwangsjacken mit niedlichen Tierchen darauf in die du dein Kind vor dem Essen zwängst irgendwie abartig. Vor allem weil sie zumeist aus Plastik sind und eine Auffangschale haben, in der der gesamte Essensranz schwimmt. In einem unbemerkten Moment kann kein Kind wiederstehen und löffelt dann die Restlsuppe direkt aus dem Lätzchen. Ich fand das schon immer eckelhaft.
Doch dann entdeckte unsere Tochter ihre Vorliebe für Tomaten und Avocados. Nachdem die Essenreste hiervon selbst nach einer 40 Grad Wäsche noch allgegenwärtig waren, kam die Babyzwangsjacke zum Einsatz. Und siehe da, sie hat sich in der Praxis wirklich bewährt.
Himbeeren, Erdbeeren und andere Fleckenteufel stellen damit kein Problem mehr da. Wann immer sich „selber-essen“ und Fleckenpotential treffen, fische ich unser mit Schildkröten verschönertes Plastikhemd aus der Lade und sehe meiner Kleinen entspannt beim Essen zu.

Der Silikon-Bentoteller

Ebenso hilfreich und eigentlich auch sehr entzückend ist unser Bentodino. Ein Teller in Form eines Dinosauriers der sich am Tisch festsaugt um nicht zu verrutschen. Eigentlich gibt es bei uns nur Glas und Porzellan. Ich halte nicht viel von „Extra-fürs-Kind-Einkäufen“ die meist überteuert und nicht lange in Verwendung sind. Ich bin der Meinung auch Kinder sollten von Anfang an erfahren, dass manche Dinge mit Vorsicht behandelt werden sollten, damit sie nicht kaputt gehen. Bei uns ist noch nie etwas zu Bruch gegangen…zumindest nicht durch die Hand meiner Tochter.
Aber zurück zu unserem Freund, dem Dino. Dadurch, dass er einzelne Fächer hat, ist das Essen weitaus übersichtlicher geworden. Da unsere Tochter, eigentlich schon seit sie etwa 8 Monate alt ist, gerne Fingerfood isst, bietet sich ein Teller wie dieser an. Er ist praktisch und macht einfach gute Laune.

Jeglicher fahrbarer Untersatz
Ich kenne Familien die haben kaum noch Platz zum Leben zu Hause, weil überall Dreiräder, Rutschautos und Roller herum stehen. Mich hat die Vorstellung, dass es bei uns so viele Fahrzeuge für nur ein Kind gibt, schlichtweg überfordert. Ich dachte mir immer, ich trage und schiebe meine Tochter bis sie gehen kann und dann geht sie halt. Tja, jetzt ist sie 15 Monate alt und geht noch immer nicht. Bei einer Freundin hat sie dann einen Scooter mit Sitzgelegenheit entdeckt und ist sofort losgedüst. Seit dem liebt sie es  auch in unserem Wohnhaus mit ihrer Rutschmaus durch die Gänge zu sausen. Ich möchte zwar nach wie vor nicht mehr als ein bis zwei Fahrzeuge herum stehen haben, aber ich genieße unser beider neu gewonnene Freiheit und verstehe nun besser, dass das Anbieten von fahrbaren Untersätzen für Kinder zur Sucht werden kann.

Das Baby-Plantschbecken
Wir kommen im Sommer in den Genuss unseren hauseigenen Pool nützen zu können. Warum andere sich, trotz nahegelegener Schwimmmöglichkeit ein Planschbecken aufstellen, hinterließ bei mir bisher ein großes Fragezeichen. Auch hierbei wurde ich durch meine Tochter eines Besseren belehrt, denn sie sah das Miniboot eines kleinen Freundes im Schwimmbad und war nicht mehr da hinaus zu bekommen. Auf einmal konnte ich mich tatsächlich einfach nur so daliegen…eine Erfahrung die ich schon über ein Jahr lang nicht mehr machen durfte. Noch am selben Tag machte ich mich auf die Suche nach einem Plantschbecken. Unser „Fischmobil“ steht nun am Balkon und beschert mir fast täglich mindestens 15-30 Minuten für mich (bzw. den Haushalt).

So vieles wovon wir in der kinderlosen Zeit noch sowas von überzeugt waren, ändert sich im späteren Alltag mit Kind. Das ist nicht nur bei Spielsachen und Alltagsgegenständen der Fall. Ich habe schon einige meiner Überzeugungen über Bord geworfen, weil sie nicht mehr haltbar waren. Durch Erfahrungen erfinden wir unsere Welt neu. Somit bleibt es, vor allem im Leben mit Kindern, stehts abwechslungsreich und spannend, findet ihr nicht auch?