Kürzlich wurde bekannt, dass die us-amerikanischen Delegierten der WHO sich querstellen wollten, als um ein Dekret zur Förderung von Muttermilch ging.

Es ereignete sich bereits Ende Mai, doch erst jetzt gelang der irre Vorfall in die Medien. Die Weltgesundheitsorganisation WHO wollte ein Dekret zur Förderung der Stillens erlassen. Konkret ging es darum, die Werbung von Pulvermilch stärker zu regulieren um das volle Stillen in den ersten sechs Lebensmonaten von Babies zu fördern.

Die Resolution war zunächst von Ecuador eingebracht worden. Doch die USA stellte sich quer und weigerte sich ein solches Dokument zu unterzeichnen, es kam sogar so weit, dass die US-Delegation Ecuador Handelsbeschränkungen und Einschnitte bei militärischer Unterstützung androhten. Daraufhin zog Ecuador die Resolution zurück und auch andere Länder zeigten sich eingeschüchtert.

Es lässt sich stark vermuten, dass die milliardenschwere Babynahrungs-Industrie USA weitaus wichtiger war, als das Stillen zu fördern.

Schließlich aber war die US-Delegation nicht erfolgreich und die Resolution wurde verabschiedet, hauptsächlich auf Druck Russlands hin. Die WHO wollte zu den Vorgängen keine Stellung beziehen.

Vor allem in Entwicklungsländern muss das Stillen in den ersten sechs Monaten stärker gefördert werden, nur 40 Prozent der Säuglinge werden nämlich weltweit voll gestillt. Das kann vor Infektionen schützen, da in manchen Regionen das Fläschchen nicht hygienisch genug zubereitet wird.