Bei den ersten Trennungen zwischen Mutter und Kind können schon mal Tränen kullern…auf beiden Seiten.  Die Überlegung deinem Kind und dir diese Tränen ersparen zu wollen indem du dich nicht verabschiedest, liegt dabei nahe. Warum dies keine gute Idee ist, wollen wir dir hier erklären…

Der Schmerz wird verschoben
Wenn du dich heimlich davon stielst, siehst du die Reaktion deines Kindes auf eure Trennung zwar nicht, sie wird jedoch trotzdem erfolgen. Der Schmerz den dein Kind bei der Trennung empfindet, sowie die darauf folgende Reaktion, tritt ein sobald es von der Trennung erfährt. Das bedeutet, es kommt in den meisten Fällen lediglich zu einer Verschiebung der emotionalen Reaktion auf die Trennungssituation.

Der Schmerz wird unterdrückt
In manchen Fällen kann dies dazu führen, dass ein Kind lernt den Schmerz nicht zuzulassen. Emotionen die nicht gerne gesehen werden, werden in Folge regelrecht hinunter geschluckt. Unterdrücke Emotionen suchen sich über kurz oder lang eine andere Möglichkeit des Ausdrucks um doch noch in Erscheinung zu treten.

Trennungsangst kann entstehen
In anderen Fällen kann eine wiederholte Vermeidung von ehrlichen Abschiedsritualen zu Trennungsangst führen. Ein Kind dessen Bezugsperson in einem Moment da ist und im nächsten verschwunden ist lernt, dass es seine Bezugsperson ab sofort lieber nicht mehr aus den Augen lassen sollte. Auch Aussagen wie „Ich gehe nur kurz zur Toilette“ können, wenn sie unwahr sind und man womöglich eigentlich Stunden weg ist, dazu führen, dass das Grundvertrauen des Kindes gestört wird. In Folge wird es der Mutter oder dem Vater nicht mehr möglich sein auch nur kurz Abstand zu nehmen.

Auch negative Emotionen gehören zum Leben
Zugegebenermaßen können Abschiedsszenen, bei denen das Kind bitterlich weint und sich an einen klammert, herzzerreißend sein. Emotionen wie Traurigkeit, Wut oder Verzweiflung sind jedoch genauso Teil unseres Alltags wie Freude oder Zufriedenheit. Es sollte nicht unser Ziel sein die Gefühle unserer Kinder zu unterdrücken, egal ob sozial erwünscht oder nicht. Vielmehr ist es wertvoll ihnen zu vermitteln, dass alle Emotionen in Ordnung sind. Nur durch unser Vorbild lernen unsere Kinder diese zu akzeptieren und mit ihnen umzugehen.