Liegt eine Entzündung der Atemwege im Bereich des Kehlkopfes vor, spricht man von einem Pseudokrupp. Die Erkrankung ist nicht zu verwechseln mit dem „echten“ Krupp infolge einer Diphterie oder einem Keuchhusten.

Beim Pseudokrupp kommt es zu einem plötzlichen Husten, der meist seinen Ursprung in einem harmlosen Infekt der Atemwege hat. Das bellende Geräusch beim Ausstoßen und das pfeifende Geräusch beim Einatmen der Luft, zeigt sich in der Regel in den Abend-, vor allem aber in den Nachtstunden. Genauer gesagt kann es sein, dass dein Kind bereits ein bis zwei Stunden symptomfrei und friedlich geschlafen hat bevor es überraschend zu husten beginnt und nach Luft schnappt.
Da der krampfartige Pseudokrupp Panik bei Eltern und Kind auslösen kann, kämpfen Kinder während des Anfalls leider oft mit Atemnot. Die offensichtliche Sorge und Unsicherheit der Eltern kann diese noch verstärken. Ringt dein Kind hilflos nach Luft, solltest du keine Zeit verlieren und schnell reagieren.

Das kannst du im Ernstfall tun…

  • Stelle dich mit deinem Kind am Arm ans offene Fenster oder gehe unverzüglich mit ihm an die frische Luft. Lasse es die kühle Luft inhalieren, bis es wieder gleichmäßig atmet.
    Ist die Außentemperatur eher warm oder schwül, öffne den Kühlschrank und lass dein Kind die kühle Luft einatmen.
  • Versuche ruhig zu bleiben!
  • Atme gemeinsam mit deinem Kind langsam ein und aus. Indem du ihm eine entspannte Atmung vorzeigst, gibst du ihm die Möglichkeit seine Atmung anzupassen und sich selbst ebenfalls zu entspannen.
  • Entsprechend der Intensität der Atemnot deines Kindes solltest du unverzüglich die Rettung rufen sofern sich nicht unmittelbar Besserung einstellt.
  • Infolge kannst du die Häufigkeit der Hustenanfälle reduzieren indem du den Oberkörper deines Kindes beim Schlafen hochlagerst, bei ihm bleibst und ihm viel Ruhe und Entspannung vermittelst.
  • Da es, bei Kindern die bereits einmal an Pseudokrupp litten, an den Folgetagen und auch danach eine erhöhte Wahrscheinlichkeit gibt erneut einen Anfall zu erleiden, solltest du dich bei eurem Kinderarzt über weitere Therapieformen informieren. Beispielsweise empfehlen Ärzte, wenn ein Kind bereits einmal an Atemnot infolge eines Pseudokrupps litt, für den Notfall immer eine Packung des verschreibungspflichtigen Medikament Infectodexakruppvorrätig zu haben. Spezielle Inhalationen und andere Medikamente solltest du nur in Absprache mit eurem behandelnden Arzt anwenden.

Selbstverständlich ist ein Pseudokrupp eine ernstzunehmende Erkrankung. Zögere nicht sofort die Rettung zu rufen, wenn dein Kind die oben genannten Symptome zeigt. Bist du gut auf den Ernstfall vorbereitet sodass du unverzüglich und richtig reagieren kannst, können Spätfolgen weitgehend ausgeschlossen werden.

Wir wünschen deinem Kind und dir, dass der Ernstfall niemals eintritt!