Ein Sturm. Der Wehensturm.

Rein physiologisch ist es mit den Wehen ja so: Sie beginnen langsam, sind anfangs noch nicht so wirklich schmerzhaft, werden eher als ein Ziehen im Unterbauch oder Rücken wahrgenommen, nehmen allmählich zu, kommen häufiger, dauern länger, sind schmerzhafter. Auf eine Minute Wehe, folgt eine zwei minütige Pause. Alles ganz normal! Und: der Körper hat so Zeit, sich schrittweise an die Kontraktionen zu gewöhnen.

Doch manchmal kommt es anders. Plötzlich sind sie da. Schmerzen. Aua! Und sie hören einfach nicht auf. Ja sowas gibt es auch. Und wir können uns wirklich was schöneres vorstellen, als einen Wehensturm, der einfach nicht aufhören will.

Ein Wehensturm kann die Folge einer künstlichen Einleitung der Geburt sein. Der Körper ist überfordert mit dem plötzlichen Beginn der Geburt. Eine regelwidrige Einstellung des kindlichen Köpfchens ins Becken kann auch zu nicht natürlichen Wehen führen – die Gebärmutter arbeitet und arbeitet, doch das Köpfchen drückt gegen das Schambein oder das Köpfchen ist einfach nicht so eingestellt, dass es weiter nach unten treten kann. Manchmal tretet ein Wehensturm einfach so auf, ohne einer erklärlichen Ursache. Entspannung durch ein Bad oder krampflösende Medikamente  helfen – Hebammen und Ärzte werden in einem solchen Fall das bestmögliche tun!

Nicht die Regel, aber vorkommen kann es, dass die Geburt gefühlsmäßig plötzlich anfängt – eher bei Mehrgebärenden als bei der ersten Geburt. Zuvor traten fast schmerzlose Kontraktionen auf, die aber die Geburt schon in Gang gebracht haben. Heftige Schmerzen werden dann unerwartet wahrgenommen, weil man schon unter der Geburt steht.

Eine Notfallsituation stellt die vorzeitige Plazentalösung dar. Normalweise löst sich ja der Mutterkuchen erst nach der Geburt des Kindes, da sie die Versorgung des Kindes aufrecht erhaltet. Tretet eine vorzeitige Lösung auf, kann es zu einem Wehensturm oder einer Dauerkontraktion der Gebärmutter kommen.

Ist das Kind oder die Mutter in Gefahr – muss eine absehbare Entbindung angestrebt werden. Meist ist hier ein Kaiserschnitt der Ausweg. Kurzzeitig können die Wehen durch ein Medikament, welches die Wehen für eine kurze Zeit hemmt, gestoppt werden.