Dass viele Kinder eine ausgeprägte Fantasie haben, ist schön und wichtig! Bei manchen Aussagen unserer kleinen Schätze kann es dennoch zu Verwunderung kommen: Weshalb erzählt mein Kind nicht die Wahrheit? Das hat gar nichts mit falscher Erziehung zu tun, sondern ist häufig das Ergebnis dessen, dass sie altersbedingt oft Wahrheitund Fiktion mit einander verwechseln. Wir erklären, weshalb Kinder in welchem Alter dazu neigen, zu flunkern.

Kleinkind

Wenn dein Kind dich etwa anlügt, ob die Windel voll ist, dann will es bloß vermeiden, die “Tortur” des Windelwechselns durchzumachen. “Egoistische” Lügen sind in diesem Alter völlig normal; dein Kind wird zum Beispiel öfters etwas verneinen oder leugnen, um in irgendeiner Art und Weise einen Vorteil draus zu ziehen. Das passiert aber nicht auf einer bewussten “Lügen”-Ebene. Kinder dafür zu bestrafen ist also völlig kontraproduktiv! Wenn dein Kind etwa die Katze am Schwanz zieht und das nachher leugnet, ist eine Strafe sinnlos – erkläre lieber, dass die Katze auch Gefühle hat.

Vorschulkinder

Kleine Kinder, große “Gschichtln”! In diesem Alter geht es um ausgedachte Freunde, böse Monster und sprechende Regenbögen. Diese Art von Lügen sind spielerisch und basieren oft auf Wünschen der Kinder. Solange zum Beispiel imaginäre Freunde nicht ausarten oder du dich ernsthaft sorgst, ist es auch okay, hier ein bisschen mitzuspielen.

Schulkinder

In diesem Alter besteht bereits ein gewisses soziales Bewusstsein dafür, was eine Lüge ist, und deinem Kind ist relativ klar, welche Folgen Lügen haben können. Kinder lügen, weil sie Angst haben, jemanden zu enttäuschen oder weil sie Angst vor der Bestrafung haben. Hier ist es wichtig, dass du offen und klar mit deinem Kind kommunizierst und ihr eine vertrauensvolle Basis mit einander habt.