Stillen fördert die Bindung zwischen Mutter und Kind. Wenn du dein Baby mit der Flasche aufziehst, bedeutet dies keinesfalls, dass dies die Entwicklung der Bindung negativ beeinflussen wird. Dadurch, dass Stillen oftmals mit Bindungsförderung in Verbindung gebracht wird, befürchten manche Mamas, dass die Bindung zu ihrem Kind gestört oder unterbrochen wird, wenn sie es mit Säuglingsnahrung aufziehen oder beschließen abzustillen. Diese Sorge ist jedoch vollkommen unbegründet.

Wodurch die Bindung zwischen Mutter und Kind wirklich gestärkt wird

Nicht der Vorgang des Stillens ist es, der die Bindung positiv beeinflusst, sondern die Rahmenbedingungen dabei. Beim Stillen liegt ein Baby immer in engem Körperkontakt zur Mutter. Diese kann dadurch die Signale ihres Babys kennen lernen und in Folge schnell und adäquat darauf reagieren. Durch diese Naherfahrung kommunizieren Mutter und Kind mit einander. Dadurch, dass Mutter und Baby einander beim Stillen nicht nur hören, sondern auch spüren, sehen und riechen, werden alle Sinne des Babys und fast alle Sinne der Mutter angesprochen. Das bedeutet, dass neben der bewussten Kommunikation auch vielerlei nonverbale Prozesse ablaufen. Mutter und Kind kommen sich immer näher, das Verständnis für einander wächst und das Vertrauen zu einander wird gestärkt. Die Bindung kann wachsen und gedeihen.

Und wie ist dies bei „Flaschenkindern“?
Selbstverständlich ganz genauso! Alle Aspekte der Bindungsförderung durch Hautkontakt und Kommunikation  können ebenso gut erfolgen, wenn ein Baby aus der Flasche trinkt. Woher die Sorge über den Verlust der Bindung kommt, lässt sich wie folgt erklären. Die Flasche lässt uns oftmals mehr Spielraum bei der Versorgung unseres Babys. Sie ist nicht unmittelbar an die Mutter oder überhaupt an irgendeine versorgende Person gebunden. Immer wieder tauchen Bilder von Babys auf, die sich sozusagen selbst versorgen. Für ein Baby das die Flasche noch nicht selbst halten kann, werden Kissen und Decken aufgetürmt um die Flasche vor dem Mund des Babys zu fixieren. Mama kann so ihrem Alltag nach gehen während ihr Baby zum Selbstversorger wird.

Na und was soll daran so schlimm sein, bitte?
Lernt ein Kind sich ausschließlich selbst zu versorgen, hat das natürlich einige Vorteile für Mama und Papa. Doch die Eltern zahlen einen hohen Preis für ihre eigene Unabhängigkeit. Denn für eine gesunde geistige und seelische Entwicklung, stellt die sichere Bindung zu den Eltern eine wichtige Basis dar. Ernährung im Babyalter ist viel mehr als nur Nahrungsaufnahme. Ein Baby tankt nicht nur Milch, sondern es tankt ganz viel Wärme, Nähe und Liebe.