“Kindermund tut Wahrheit kund!” sagen wir gerne – aber manchmal kann so ein Kindermund einen auch ganz schön überfordern! Denn unsere Knirpse stellen uns oft Fragen, bei denen wir einfach nicht mehr weiter wissen. Wir haben gängigsten dieser Fragen mal zusammengefasst und haben ein paar Ideen, wie du damit umgehen könntest.

“Wo kommen Babys her?”

Sei ehrlich, aber geh nicht zu sehr ins Detail. Die Geschichte vom Storch ist zwar süß, aber irgendwann muss es sowieso raus – wieso also nicht gleich ehrlich sein?

Deine Antwort könnte sein: “Wenn zwei Menschen sich lieben, dann umarmen und küssen sie sich. Der Papa gibt der Mama seine Zellen weiter. Die Zellen vermischen sich mit Mamas Zellen und so entsteht ein Baby. Das Baby ist winzig klein und schwimmt und wächst 9 Monate wie ein Fisch in Mamas Bauch. Wenn für das Baby dann kein Platz mehr im Bauch ist, wird das Baby geboren.”

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“Warum sind Buben da unten anders als Mädchen?”

Versuche die Frage ohne Scham oder Unwohlsein zu beantworten und behalte im Kopf, dass das Interesse für Genitalien bei Kindern absolut normal und Teil des Lernprozesses ist.

Deine Antwort könnte sein: “Das ist so, damit sie, wenn sie erwachsen sind, Babys machen können. Ein Bub hat einen Penis und zwei Hoden. Ein Mädchen hat eine Vagina und in ihrem Bauch eine Gebärmutter, das ist ein spezieller Platz wo später ein Baby wachsen kann. Der Penis und die Vagina passen wie zwei Puzzleteile zusammen, damit das funktioniert!”

“Warum ist die Frau da drüben so fett?”

Bei dieser Frage laufen wir gerne mal rot an. Anstatt deinem Kind den Mund zu verbieten kannst du es aber darauf aufmerksam machen, was solche Aussagen mit anderen Menschen machen. Wenn du einfach “sssh” sagst, förderst du damit eigentlich nur Intoleranz.

Deine Antwort könnte sein: “Jeder Mensch sieht anders aus. Manche sind groß, manche sind klein, manche sind schmal und manche sind rund. Manchmal sehen Menschen auch anders aus, weil sie krank sind. Du verletzt Leute, wenn du auf sie zeigst und diese Dinge ansprichst, das tut ihnen weh. Es ist besser, wenn du mich solche Sachen später fragst, wenn wir alleine sind, damit sich niemand verletzt fühlt.”

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“Werde ich sterben? Wirst du sterben?”

Kinder verstehen das Konzept von der Vergänglichkeit des Lebens noch nicht voll, aber du solltest dein Kind in diesem Punkt nicht anlügen und damit vielleicht Ängste sogar nicht vergrößern. Sie verkraften die Wahrheit.

Deine Antwort könnte sein: “Menschen, Tiere, Pflanzen, alle müssen einmal aufhören zu leben. Das ist ein Naturgesetz. Das muss so sein, damit für jeden, der geboren wird, auch genug Platz da ist. Ich werde irgendwann sterben, aber das ist noch sehr weit weg. Ich werde alt sein, so wie Oma jetzt und du wirst erwachsen sein, so wie ich jetzt. Dann hast du deine Kinder und für die muss auch wieder Platz gemacht werden. Und du wirst ein wunderschönes Leben haben, voller Abenteuer und Entdeckungen!”

“Warum darfst du das und ich nicht?”

Gerade wenn es um Dinge geht, bei denen wir unseren Kleinen kein gutes Vorbild sind, kann es schwer sein auf diese Frage eine Antwort zu haben. Sie ehrlich: Du bist nicht perfekt. Es ist wichtig für Kinder zu verstehen, dass sie nicht alles wiederholen sollten, was sie bei ihren Eltern sehen.

Deine Antwort könnte sein: “Ja, ich bin gestern lange vorm Computer gesessen, aber ich möchte nicht, dass du meine Fehler wiederholst. Das ist meine schlechte Angewohnheit und ich möchte sie aufgeben und eine bessere Person zu werden”

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Wir wissen, diese Antworten sind etwas schwülstig – aber packe sie einfach in deine eigenen Worte. Vielleicht hilft es dir, wenn dein Kind dich beim nächsten mal mit einer Frage wieder komplett überfordert.

Lügen sollte man übrigens nur bei einer Frage. Nämlich “Ist der Weihnachtsmann echt?”. Der ist nämlich echt, verdammt! Der Weihnachtsmannzauber gehört schließlich auch uns 😉