Die weltweite Tendenz Ressourcen zu schonen steigt. Nachhaltigkeit ist für viele Familien ein wichtiges Thema geworden. Damit auch die Jüngsten unter uns, im wahrsten Sinne des Wortes, be-greifen was es bedeutet nachhaltig zu leben, können wir als Eltern ihnen viel Wissen in kindgerechter Form anbieten.

Reparieren und Flicken statt Ersetzen
Der Teddybär verliert sein Ohr, das Lenkrad vom Spielzeugauto ist abgebrochen und die Hose hat ein Loch. Tagtäglich passieren uns Unfälle, bei denen etwas zu Bruch geht oder anderweitig beschädigt wird. Indem du deinem Kind zeigst, dass ihr Dinge repariert, lernt es nicht nur, dass dies eine Option ist, sondern auch, wie dies möglich ist. Dabei geht es nicht darum wie klein oder groß, günstig oder teuer, bzw. wertvoll das Objekt ist, sondern darum, sich darum zu bemühen, es wert zu schätzen und gemeinsam einen Plan umzusetzen. Klar könnt ihr das 1-Euro-Kettchen nach dem es gerissen ist auch in den Müll werfen und ein Neues kaufen. Wenn ihr euch jedoch gemeinsam überlegt, wie ihr es reparieren könnt, entsteht dabei nicht nur ein Gefühl für Nachhaltigkeit, sondern auch gemeinsame produktive Zeit, kreative Ideen und vielleicht sogar ein viel besseres Endprodukt als erwartet.

Mülltrennen, aber mit Spaß!
Je nach Alter deines Kindes kannst du es aktiv ins Mülltrennen mit einbeziehen. Die verschiedenen Mistkübel sollten leicht zugänglich für dein Kind sein. Gemeinsam könnt ihr sie mit einem passenden Bild oder einer Zeichnung versehen. Zur besseren Orientierung macht es Sinn die einzelnen Behältnisse noch mit Farben zu kennzeichnen oder gleich unterschiedlich gefärbte Boxen zu verwenden. Entsprechend der Entwicklung deines Kindes solltest du dir gut überlegen welche Form von Abfall es problemlos selbst entsorgen kann. Dann kann es losgehen… Wann immer du beim Kochen oder Aufräumen etwas für die Mülltonne findest, kannst du es in einen Sack geben um es später gemeinsam mit deinem Kind der richtigen Tonne zu zuordnen. Essensreste eignen sich natürlich nicht so gut dafür, wie Altpapier oder Plastikabfall. Doch auch Eierschalen, Brotrinden und Gemüseabfälle kann ein Kind bereits ab Laufalter nach dem gemeinsamen Essen in einer Schüssel am Tisch entsorgen.

Selbstgemachtes, gibt es bei euch nicht?
Nicht jedem liegt es Marmelade einzukochen, Kuchen und Brot zu backen oder Gemüse anzupflanzen. Vielleicht findest du trotzdem eine Sache die dir Freude macht und bei der dir dein Kind zuschauen oder dir helfen kann. Wenn du dich nicht zu den Selbermachern zählst, überlege dir einmal welche To Do’s du so in einem Jahr erledigst. Nur weil dein Projekt nicht mit einem „Mit Liebe gemacht“- Schild verziert werden kann, ist es nicht weniger wert. Die einen putzen ihre Fenster selbst, die anderen wechseln ihre Reifen auf eigene Faust. Verlasse die üblichen Wege und denke einmal ausserhalb des gesellschaftlichen Rahmens. Was auch immer du selbst machst, lass dein Kind daran teil haben.

Was wollen wir heute essen?
Einkaufen ist für viele ein regelmäßiges, oftmals auch lästiges To Do. Aus Gewohnheit greifen wir fast schon instinktiv zu den immer gleichen Produkten. Vielleicht findest du einmal die Zeit bewusst gemeinsam mit deinem Kind einzukaufen. Je nach dem was dir wichtig ist, kannst du deinem Kind zum einen erzählen warum ihr dies oder jenes kauft und zum anderen zeigen wie es diese Produkte erkennen kann. Wenig Plastikverpackung, regionale Nahrungsmittel oder gesundes Essen, dein Kind erfährt nur mit deiner Hilfe wie und warum bestimmte Nahrungsmittel bei euch auf den Tisch kommen.

Wo kommt Dieses und Jenes her?
Die neuen Schuhe, das Frühstücksei und der abendliche Tee. Nicht alles kommt aus einem Supermarkt oder einem Amazonpaket. Viele Produkte unseres täglichen Lebens können wir bis zu ihrem Hersteller zurück verfolgen. Mittlerweile bieten einige heimische Hersteller Kinderführungen an. Bei einem Besuch in einer Fabrik oder auf einem Bauernhof, kann nicht nur dein Kind Neues über euer „täglich Brot“ erfahren. Nachhaltigkeit ist mittlerweile auch großen Konzernen ein Anliegen. Durch ihre Transparenz für den Endkunden/ die Endkundin können Prozesse und Abläufe besser verstanden werden und ein Gefühl für Nachhaltigkeit im häuslichen Kontext für Groß und Klein geweckt werden.

Zeige deinem Kind was Nachhaltigkeit bedeutet

…indem du ihm vorlebst was Nachhaltigkeit ist. Die simpelste und zielführendste Form einem Kind etwas beizubringen, ist, es ihm vorzuleben. Kinder beobachten jeden unserer Schritte sehr genau und ziehen daraus ihre Schlüsse. Papa wirft diese Verpackung in eine andere Tonne als diese. Mama näht das Loch in meinem Socken. Indem du dein Kind aktiv an eurem gemeinsamen Haushalt teilhaben lässt, erfährt es ganz nebenbei wie eure Welt funktioniert.