Dein Baby hat gerade das Licht der Welt erblickt. Jetzt folgen Tage voller Glückseeligkeit, endlosen Kuschelstunden und Liebe pur…naja…ganz so spielt es sich in den ersten gemeinsamen Tagen mit einem Neugeborenen meist nicht ab. Vielmehr wirst du den Tag mit folgenden Themen verbringen…

Fragen über Fragen
Du warst top vorbereitet, hast Kinderzimmer, Wickelrucksack und Co perfekt ausgestattet, alle Bücher über Babys gelesen und trotzdem tauchen wie aus dem Nichts wieder neue Fragen auf. Das ist ganz normal. Die meisten Antworten kennst du vermutlich schon, aber durch euer langsames Ankommen im Hier und Jetzt schlägt die Realität plötzlich ganz unerwartet zu. Fragen und Antworten bekommen am lebenden Beispiel auf einmal eine andere Dimension.
Und so verbringst du die ersten Tage mit deinem Baby vor allem mit Fragen wie, ob dieses kleine Wesen eh genug Milch bekommt und ob es, wenn es schläft auch wirklich noch atmet und wann denn dieser stinkende Rest der Nabelschnur endlich abfällt und und und…

Die Ernährung und Verdauung deines Babys
Hast du vor dein Baby zu stillen, wirst du in den ersten Tagen viel Zeit damit zutragen, es an deiner Brust saugen zu lassen. Der Milcheinschuss kommt erst nach ein paar Tagen und die Milchmenge stellt sich in Folge nach Bedarf ein. Demnach wirst du zum einen warten was passiert und zum anderen erst nach und nach einen Weg finden wie das Stillen für dein Baby und dich entspannt funktionieren kann. Viele Mütter machen sich anfangs Gedanken und teilweise Sorgen ob ihr Baby denn auch ausreichend nahrhafte Muttermilch bekommt. Nasse Windeln und auch der Nachwuchs werden gewogen, Gewichtskurven werden studiert und mit der Hebamme oder erfahrenen Freundinnen erörtert. Diese Gedanken beschäftigen auch oftmals Mamas die ihre Babys mit Hilfe von Folgemilch ernähren. Dadurch, dass man hierbei jedoch eine klare Mengenangabe empfohlen bekommt, wird die Kontrolle der Nahrungszufuhr für viele als leichter empfunden.
Fütterst du dein Baby mit dem Fläschchen, wirst du vermutlich eher mit dem auskochen und neu befüllen derselben beschäftigt sein.

In den Schlaf schunkeln
Wann und wie schläft dein Baby wohl am Besten? Da Neugeborene in der Regel noch sehr viel und zumeist auch überall schlafen, werden die Gedanken zu Schlafritualen, -positionen und –zeitpunkten, vermutlich erst nach ein paar Tagen zu kreisen beginnen. Kaum hast du einen Weg gefunden dein Baby zum Schlafen zu bewegen, wirst du diesen auch schon wieder hinterfragen. Gewöhne ich meinem Baby gerade etwas an, das ich später bereue? Kann es in dieser Position auch gut atmen? Sollte ich es aufwecken wenn es so lange schläft? Fragen die sich eine Zwei- und Mehrfachmama nur noch peripher tangieren, führen bei Erstlingsmamas oftmals zu nächtlichem Wachliegen, zweifeln und grübeln. Schlafe wenn dein Baby schläft ist nett gemeint, aber mit einem ganz normalen Alltag kaum zu vereinbaren. In Folge wirst du vielleicht deine, in der Schwangerschaft gefassten Pläne, über Bord werfen und dich vom Hier und Jetzt leiten lassen.

Die Welt sagt Hallo
Bleibt neben Windelcheck und in-den-Schlaf-streicheln noch etwas Zeit übrig, kannst du endlich die tausenden von Glückwunsch-Whats-App-Nachrichten lesen und vielleicht sogar beantworten. Fotos deines schlafenden Engels werden im Akkord geschossen und verschickt. Die Geburtsurkunden liegen wochenlang fast fertig auf dem Wohnzimmertisch. Die ersten Besucher kündigen sich an und du beschließt, dass die Wohnung doch nicht geputzt wird und sie endlich dein wahres Gesicht kennenlernen sollen. Und dann kommt er, der Moment in dem du deinem Baby das zum entzückendsten Ensemble erkorene Outfit endlich anziehen darfst, welches es, 5 Minuten bevor der Besuch eintrifft, mit Muttermilch vollkotzt, sodass du es doch noch einmal komplett umziehen musst. Aber das ist egal, denn der Moment in dem alle dein kleines Ich kennenlernen ist unbeschreiblich.

Deine eigenen Bedürfnisse
Erst wenn sich die erste Aufregung um das neue Familienmitglied gelegt hat, kommen dir wahrscheinlich Gedanken zu deiner eigenen Person. Der Wunsch die Geschehnisse der letzten Stunden und Tage in Ruhe zu verarbeiten, wird vielleicht nur kurz aufflammen und dann hinter dem Bedürfnis nach einer Dusche, etwas Schlaf und normaler Kleidung, wieder verblassen.
Vielleicht folgt dann erstmals der Gedanke an Mütter in deinem Freundeskreis die dir Situationen wie diese bereits prophezeit haben. Es kann sein, dass du hin und hergerissen bist zwischen ein paar Minuten Me-Time und diesem entzückenden kleinen Wesen, dass so dringend nach dir verlangt.
Dein Körper schreit nach Heilung. Eine entspannende und vielleicht auch etwas schmerzhafte Dusche, das erste Mal wieder auf das eigene WC gehen und der Tag an dem das Blut weniger wird, sind Momente die der einem Mama das Gefühl von Freiheit geben und der anderen bewusst machen, dass sie noch lange nicht wieder auf den Beinen ist.

Gepaart mit einem emotionalen Hormoncocktail, wirst du an manchen Tagen deine Freudentränen vielleicht nicht von den Erschöpfungs- und Überforderungstränen unterscheiden können.
Doch ehe du es dich versiehst, sind die ersten Wochen vorüber und das was bleibt sind zumeist wunderschöne und sehnsüchtige Erinnerungen an die Zeit in der ihr zu einer Familie wurdet.