An alle, die davon nicht betroffen sind: Herzlichen Glückwunsch 🙂 Denn wunde Brustwarzen vom Stillen können äußerst schmerzhaft sein – oft kann es so schlimm sein, dass das Stillen nahezu unerträglich wird und Mamas nicht mehr können und abstillen. Man kann aber gut vorbeugen und die wunden Stellen effektiv behandeln.

Die häufigste Ursache ist das falsche Anlegen des Babys und damit das falsche Erfassen der Brustwarze. Liegt diese zum Beispiel vorne am harten Gaumen an, da wo wir mit der Zunge oben ankommen, kommt es zu Wunden stellen. Deshalb muss so viel Brustwarze und Warzenvorhof wie möglich in den Mund des Babys, damit sie weiter hinten im Gaumen ankommen.

Hier ein paar Tipps:

– Vor dem Stillen die Hände gründlich waschen, um eine Infektion der wunden Brustwarzen zu vermeiden.

– Das Baby zuerst auf die weniger schmerzende Seite anlegen und die Brust nach dem Stillen des ersten großen Hungers wechseln, nachdem der Milchspendereflex eingesetzt hat. Wenn man die schmerzende Seite nicht anlegt, besteht die Gefahr eines Milchstaus.

– Wichtig ist, dass man das Baby bei Schmerzen sofort wieder von der Brust abnimmt (durch korrektes Lösen des Vacuums: mit dem kleinen Finger zwischen Brustwarze und Mund hineinfahren – nicht wegziehen, das löst Schmerzen aus) und es erneut anlegt. Natürlich kann man sich das richtige Anliegen auch von einer Hebamme zeigen lassen.

– Hilfreich ist es auch, wenn man die Stillposition regelmäßig wechselt (Wiegegriff, Rückengriff, im Liegen).

– Auch das Antrocknen von Muttermilch an der Brustwarze soll die Wundheilung fördern.

– Die Brustwarzen nach dem Stillen kurz an der Luft trocknen lassen.

– Salben mit pflanzlichen Ölen, die regelmäßig ganz dünn aufgetragen werden, können die Hautreizung schnell lindern. Wichtig ist dabei auf reine Inhaltsstoffe zu achten, ohne chemische Zusätze oder auf pflanzlicher Basis. Ebenfalls empfehlenswert ist fettiges wie Wollwachs/Lanolin oder Wundsalbe.

– Auch das Massieren der Brüste mit Stillöl kann helfen, denn es fördert den Milchfluss, ebenso wie kalte Auflagen oder Kompressen nach dem Stillen.

– Wenn die Wunde trotz richtigen Anlegens und Saugverhaltens seitens des Kindes nicht abheilt, liegt möglicherweise eine Infektion mit Bakterien oder Hefepilzen vor und man sollte einen Arzt aufsuchen.