Von Geburt an trägst du dein Baby. Ob nun mit Tragetuch, Tragehilfe oder am Arm, es ist für die meisten Eltern schnell spürbar, dass ihr Baby nach Nähe und Körperkontakt verlangt. Entscheidest du dich dazu eine Tragehilfe zu verwenden, gibt es ein paar wichtige Aspekte zu beachten um die Gesundheit deines Kindes nicht zu gefährden, ja sogar teilweise um diese zu fördern.

Warum Tragen immer eine gute Idee ist

Um es kurz und knapp zu formulieren, Menschenbabys sind Traglinge. Während andere Spezies bereits kurz nach der Geburt aufstehen um mit der Herde mitzulaufen oder alleine im Nest verharren um auf die Rückkehr von Mama oder Papa zu warten, hängen sich unsere Kinder, ganz nach dem Vorbild unserer Vorfahren, von Anfang an in unser „Fell“ um stets in unserer Nähe zu sein.
Dies macht auch Sinn. Denn nur im direkten Körperkontakt erfahren Babys Sicherheit um in der, für sie noch unbekannten, Welt mit all ihren Gefahren überleben zu können. Aus diesem Grund fordern alle Babys immer wieder die Nähe ihrer Bezugspersonen ein… die einen mehr, die anderen weniger. Vor allem in Situationen die dein Kind verunsichern, wirst du dies ganz deutlich beobachten können.

Auf Basis der Erfahrung von Zuneigung, Nahkontakt und Sicherheit, kann sich eine stabile Eltern-Kind-Beziehung, die sichere Bindung, entwickeln. Abgesehen von den positiven Einflüssen auf die psychische Entwicklung deines Kindes, gibt es aber auch noch entscheidende Einflüsse auf die körperliche Entwicklung deines Kindes. Vor allem die sogenannte Anhock-Spreiz- Haltung, spielt bei der Auswahl einer geeigneten Tragehilfe eine entscheidende Rolle.

Was ist eigentlich eine Anhock-Spreiz-Haltung?

Unter einer Anhock-Spreiz-Haltung versteht man die natürliche Stellung der Beine bei einem Säugling. Durch die Krümmung der Wirbelsäule, kippt ein Neugeborenes,  das Becken nach vorne. Dies führt dazu, dass die Beinchen unweigerlich hochgezogen werden. Diese reflexartige Körperhaltung, bei der die Knie auf Höhe des Bauchnabels gezogen werden, entlastet die noch unreife Hüfte. Eine gesunde Tragehilfe sollte die Anhock-Spreiz-Haltung beim Tragen unterstützen, indem der Stoff zwischen den Beinchen des Babys (auch Steg genannt), von Kniekehle zu Kniekehle reicht.

Worauf sollte ich noch bei der Auswahl einer Babytrage achten?

Abgesehen von der Unterstützung der natürlichen Anhock-Spreiz-Haltung deines Babys, sollte der noch gerundete Rücken unbeeinflusst bleiben. Eine Tragehilfe bei der die Schultergurte einen Zug auf den Rücken des Babys ausüben, sind nicht zu empfehlen. Ähnlich, wenn auch nicht so ausschlaggebend wie der vorhergehende Aspekt, verhält es sich mit dem Material aus dem die Trage hergestellt wurde. Manche Tragehilfen schmiegen sich, durch die feine Webung des verwendeten Stoffes, wie eine zweite Haut an den Körper des Kindes an, andere wirken hingegen eher steif und unflexibel.
In der Regel fühlen sich Babys wohler in einer Tragehilfe aus sanftem Stoff, wie beispielsweise aus einem Jacquard Webstoff.

Wenn du dir nicht sicher bist, welche Tragemöglichkeit für dein Baby und dich am optimalsten ist, kannst du dich von einem/r, eigens ausgebildeten, Tageberater/in begleiten lassen. Tragen ist eine wunderschöne Möglichkeit deinem Baby die Nähe zu geben, die es braucht.

Wir wünschen dir eine wunderschöne Tragezeit!