In der letzten Woche gingen die Gemüter nach Teenager werden Mütter hoch. Auch hier auf missMUM wurde unter dem Artikel zur letzten Folge sehr viele Kommentare gepostet – alle bezogen sich ausschließlich auf Kerstin (25). Über Marcel (19) hat keiner gesprochen, aber warum eigentlich nicht?

Mit dem Satz „Nein, ich vermisse mein Kind nicht!“ sorgte Kerstin von Teenager werden Mütter für großes Unverständnis. Sie hat ihre Tochter Lucia zu einer Pflegefamilie gebracht. In einem Erklärungsvideo auf Facebook erzählt sie auch, warum sie so gehandelt hat. Es ist das Beste für das Kind, sagt sie da. Sie hat keine Beziehung aufbauen können und war überfordert.

In der neuen Folge am 18.01.2017 war Kerstin wieder Thema. Dem Vater des Kindes, Marcel, reicht es! Nach einem Live Video auf Facebook von Kerstin ruft er sie an und macht es ihr zum Vorwurf ihr Kind abgegeben zu haben. „Du Vogel!“ sagt er zu ihr und: „Das macht man einfach nicht, man gibt sein Kind nicht ab!“.

Marcel, der mittlerweile eine neue Freundin hat (die ebenfalls von ihm schwanger war), wurde über diesen Schritt von Kerstin angeblich nicht informiert. Auch, wenn er ein gutes Recht dazu hat, sich darüber zu beschweren, fehlte in den Interviewsequenzen ein entscheidender Satz. Denn Marcel könnte das Kind auch zu sich nehmen, für seine Rechte als Vater kämpfen – auf diese Idee ist er aber scheinbar noch nicht gekommen. Auch wenn Kerstin, wie Marcel in der Folge preisgibt, ihm den Umgang mit seinen Kindern verboten hat, hätte er die Möglichkeit für seine Rechte zu Kämpfen. Statt Aktionen zu setzen, sieht er es aber vor über seine Ex-Freundin her zuziehen.

Die Beziehungen in der erfolgreichen ATV Serie sind fast durchwegs kompliziert, schwierig und die Partner tauschen sich schnell aus. Das man das Handeln der einzelnen Parteien oft nicht nachvollziehen kann und es schockieren soll, ist bei einem Format wie diesem natürlich auch Sinn und Zweck. Was wir aber nicht verstehen können, ist, warum Kerstin – die nach eigenen Angaben im besten Sinn für ihr Kind gehandelt hat – einen so massiven Shitstorm kassiert und Marcel in dieser Diskussion nicht einmal aufkommt. Sollte nicht auch der Vater in die Verantwortung gezogen werden?

Als Vater von vier Kindern mit drei verschiedenen Frauen (zwei Kinder mit Kerstin) – und das alles mit gerade einmal 19 Jahren – steht im der Preis „Vater des Jahres“ nun auch nicht unbedingt zu. Die einzige, die aber scheinbar die Verantwortung trägt und sich rechtfertigen muss, ist Kerstin.