Ein böses Wort, ein schriller Schrei oder echte Handgreiflichkeiten, Konflikte unter Kindern können sehr unterschiedlich ausfallen und sich in ihrer Intensität stark unterscheiden. Streitereien unter Kindern stehen, je nach Alter, zeitweise täglich am Programm. Während junge Kinder noch manchmal die liebevolle Begleitung von Erwachsenen brauchen, schaffen es Kinder ab etwa drei Jahren teilweise schon ganz gut Konflikte untereinander zu regeln. Wie du deinem Kind eine wichtige Stütze im Ernstfall sein kannst, verraten wir dir heute…

  • Greife nur im Ernstfall ein
    Beobachtest du eine Auseinandersetzung deines Kindes mit einem anderen Kind, halte dich zuerst im Hintergrund. Achte darauf, verfügbar zu bleiben, aber nicht vorschnell einzugreifen. Kinder haben eine ganz eigene Art Herausforderungen wie diese zu meistern. Indem du dich mit deiner Unterstützung zurück hältst, kann dein Kind eigene Wege finden die Situation zu meistern. Dies fördert nicht nur sein Selbstbewusstsein, sondern auch die Entwicklung individueller Problemlösestrategien. Geduld ist dein wichtigster Beitrag um dein Kind feinfühlig begleiten zu können.
  • Sei ein neutraler Vermittler
    Ist deine Unterstützung dann doch einmal erforderlich, solltest du nur das Notwenigste bereitstellen. Sei bemüht beide Seiten zu verstehen und hüte dich davor Partei zu ergreifen. Auch negative Emotionen, wie Ärger und Wut dürfen und müssen Raum bekommen. Wenn du es schaffst, allen Beteiligten neutral und unvoreingenommen zuzuhören, kannst du Sprachrohr und HelferIn zugleich werden. Ziel ist es das aktuelle Problem zu lösen indem die zugrundeliegenden Bedürfnisse erfasst werden. Gar nicht so einfach, wenn gerade mindestens zwei Kinder auf einen einreden oder schreien, denkst du dir jetzt vielleicht. Und wir geben dir dabei vollkommen recht. Was uns zu unserem nächsten Tipp bringt…
  • Bleibe bei dir
    Versuche, trotz Aufregung, ruhig und gelassen zu bleiben. Spiegel deinem Kind/ den Kindern deine Gefühle. Erkläre ihnen deine Sichtweise und biete ihnen deine Bereitschaft zu unterstützen an. Warum sollte ich mich als weitere Person mit meinen eigenen Bedürfnissen in einen Konflikt noch zusätzlich einmischen, fragst du dich jetzt vielleicht. Eine berechtigte Frage. Manchmal kann es helfen, wenn eine neue, ganz andere Sichtweise hinzu kommt, bereits verhärtete Fronten zu lockern. Kinder sind für neue Impulse in der Regel sehr empfänglich. Dazu können neue Sichtweisen, Gefühle dritter Personen oder aber auch ganz neue Spielvorschläge zählen. Nur wenn du es schaffst in stressigen Situationen bei dir zu bleiben und darauf zu achten wie es dir damit geht, kann es dir gelingen wirklich ruhig zu bleiben und diese Ruhe auch auszustrahlen.
  • Sei ein Vorbild
    Ganz nach dem Motto „…sie machen uns ja doch alles nach“, solltest du dir überlegen wie du mit Konflikten, Auseinandersetzungen und Herausforderungen des täglichen Lebens umgehst. Sitzt du im Auto mitten im Stau und fluchst oder schaffst du es die Ruhe zu bewahren? Ist dir, wenn dir ein Glas hinunterfällt, eher danach los zu brüllen oder holst du resignierend Schaufel und Besen? Unsere Kinder beobachten und kopieren unser Verhalten. Indem wir unser eigenes Verhalten reflektieren und unsere Gefühle und Gedanken in für uns schwierigen Situationen mit unserem Kind teilen, können wir unseren Kindern ein großes und wichtiges Vorbild sein.

Wir wünschen dir Nerven aus Stahl, unendliche Gleichmütigkeit und ganz viel Energie bei der Begleitung deines Kindes!