Na, was war das erste Wort deines Babys? Wir hoffen nicht „NEIN“. Aber früher oder später erwischt es uns alle, nicht wahr? Auch wenn wir uns noch so bemühen, das „böse“ Nein nicht allzu oft zu verwenden, eines Tages krabbelt unser Nachwuchs zur Steckdose und streckt die Hand danach aus, nur um sich zu uns umzudrehen und „nein, nein, nein“ zu brabbeln.

Es ist aber auch verdammt schwer, in einer Situation wie dieser ohne Nein auszukommen, oder?

Wir wollen dir ein paar Alternativen zum „bösen“ Nein anbieten…

Lenke dein Baby ab
Versuche die Aufmerksamkeit deines Babys auf etwas anderes, spannendes um zu lenken. Mache mit Worten oder einem Geräusch aufmerksam auf dich und das spannende Ding, dass du nun mit deinem Baby entdecken willst. Noch sehr junge Babys lassen sich meist gut von spontanen und überraschenden Einladungen ablenken. Bei älteren Kindern kann es hilfreich sein, Alternativen offen und aktiv anzubieten. Begleite dein Angebot mit Worten, wie beispielsweise „Du weißt, das möchte ich nicht. Komm, lass und anstelle dessen mit der Kugelbahn spielen.“

Erkläre deinem Kind dein Anliegen
Versuche deinem Kind deine Sicht der Dinge zu erklären. Achte darauf, dass du kurze Sätze verwendest. Deine Worte sollten für dein Kind bekannt und nachvollziehbar sein. Die Aufmerksamkeitsspanne eines Kindes ist noch stark begrenzt. Wenn du kurze, prägnante Sätze formulierst, kann dein Kind dir besser folgen.

Verwende bestenfalls Ich-Botschaften
Manchmal neigen wir dazu Floskeln aus unserer Kindheit oder aus der Gesellschaft, ohne genauer darüber nach zu denken, zu übernehmen. Erklärungen wie beispielswiese „Das macht man nicht“ oder „Das darfst du nicht“ stolpern oftmals unreflektiert aus unserem Mund. Versuche kurz inne zu halten und deinen Wunsch oder deine Gedanken in Form einer Ich-Botschaft zu formulieren. Hierbei wirst du dich unweigerlich damit auseinander setzen müssen, ob du auch wirklich hinter deiner Formulierung stehst.
Statt einem „Nein, hör auf! Man wirft das Essen nicht auf den Boden.“, könntest du zum Beispiel sagen „Ich möchte nicht, dass du dein Essen auf den Boden wirfst. Ich möchte dass du es isst.“

Lass Taten sprechen
In Notsituationen, in denen dein Kind tatsächlich in Gefahr ist, reichen Ablenkungen und Worte meist nicht aus. Dann sind Taten angebracht. Ein lautes, authentisches Nein kann hierbei sehr wirkungsvoll sein. In den seltensten Fällen wird es jedoch das Unheil abwenden.
Dies trifft auch auf Situationen zu, bei denen du am Ende deiner Energie bist und Ablenkungen und Worte über die Ferne ihre Wirkung eindeutig verloren haben.
Gehe auf dein Kind zu. Versuche dich auf eine Ebene mit ihm zu bringen, indem du dich hinhockst oder kniest. Suche den Körperkontakt zu deinem Kind. Eine Hand am Arm oder Rücken kann dazu führen, dass dein Kind dich anblickt. Wiederhole dann noch einmal deine Worte.

Das „böse“ Nein ist keineswegs böse. Es verliert nur teilweise seine Wirkung wenn wir es zu oft und unüberlegt verwenden. Mit steigendem Alter brauchen Kinder mehr Ansprache, Erklärung und Kontakt um ihre Welt und die Bedürfnisse der Menschen in ihrer Umgebung besser verstehen zu können.