Eines Tages stand ich vor dem Kleiderschrank meines Sohnes und wusste nicht mehr weiter. T-Shirts mit Ninjas, Sauriern, Feuerwehren, Hosen mit Streifen, Haifischen und Krokodilen, Socken mit Minions oder Sternen. Mist, das hab ich kombiniermäßig übersehen. Ich kaufe mal hier ein Teil und eines da, bekomme von Tanten und Omas das ein oder andere geschenkt und plötzlich sehe ich nur mehr Muster, nicht ein Teil in unifarben, also mach ich mach mich und meinen Clown fertig und wir fahren Einkaufen. Die Herausforderung, gute Qualität und einen vernünftigen Preis zu vereinen, ist groß. Mir bleiben nur die eingesessenen Modeketten, für Designer reicht das Kinderbetreuungsgeld bekanntlich ja schlecht aus.

Fünf Shops klappere ich mit meinem maulenden Nachwuchs ab, auf der Suche nach einfärbigen Teilen, die sich in unseren bunt gefüllten Kleiderschrank einfügen sollen – kein leichtes Unterfangen. Entweder die passende Größe ist vergriffen, das Material passt nicht, zu groß geschnitten oder wieder Prints, jede Menge Prints!

Haben die Leute, die Kindersachen entwerfen, eigentlich selbst Nachwuchs, frage ich mich. Wohl eher nicht. Und alternativ zu den sehr bunten Klamotten gäbe es noch den Used-look für Kinder, echt jetzt?! Ich kauf doch keine kaputten Teile mit Löchern, das bekommt mein Sohn auch selbst hin – einen Teufel gebe ich mein Geld für Kleidung aus, wo Fäden abstehen oder die nicht vernäht sind und aussehen, als hätte ich sie selbst geschneidert! Sag mal, wer denkt sich so etwas ernsthaft aus?

Wenn ich mir was in den Kopf setzte, dann bleibe ich aber standhaft, also renne ich die Woche noch mal allein los, kämpfe mich durch Streifen, Sterne, Ringe mit Dinosauriern, Ninjagos sowie unzähligen Minions, schlage mich wacker gegen Feuerwehrmann Sam und gewinne den „Star War“ – schließlich hab ich dann ein paar Teile zusammen, bin fast pleite und mir graut vorm nächsten Wachstumsschub.