Die Ferber-Methode ist überaus umstritten. Doch was passiert, wenn man das eigene Kind tatsächlich schreien lässt? Eine Studie schafft Klarheit.

Früher war es eigentlich normal, dass man die eigenen Kinder ins Bett gab und abwartete, bis sie eingeschlafen waren. Das war meist von Weinattacken begleitet. Doch fragt man heutzutage als Mutter andere Mütter (oder Google) wird man mit bösen Blicken bestraft und findet zahlreiche Meinungen, die sagen, die Ferber-Methode, also das schreien lassen, würde dem Kind bleibende emotionale Schäden zufügen.

Eine Studie dazu gab es lange Zeit aber nicht. Nun aber haben australische Forscher herausgefunden, dass die Ferber-Methode nicht nur effektiv, sondern auch harmlos ist.

Aber was ist die Ferber-Methode eigentlich?

Bei der Ferber-Methode legen die Eltern das Baby ins Bett und verlassen innerhalb einer Minute den Raum. Wenn das Baby schreit, warten sie zwei Minuten bevor sie reingehen und es trösten, gehen wieder raus um dann nach jeweils vier, sechs, acht Minuten.

Die australische Studie untersuchte 43 Elternpaare mit Kindern zwischen 6 und 16 Monate. Eine Gruppe brachte die Kinder mit der Ferber-Methode ins Bett und die zweite Gruppe blieb mit den Kindern im Zimmer oder im Bett bis sie eingeschlafen waren.

Nach drei Monaten zeigte sich deutlich, dass die Kinder, die mit der Ferber-Methode ins Bett gebracht wurden, länger und besser schliefen als jene, die mit den Eltern eingeschlafen waren.

Die Ferber-Methode ist also effektiv – ist sie aber sicher?

Dr. Michael Gradisar, der Leiter der Studie, meinte, dass viele Eltern Angst gehabt hätten, ihr Baby könne Schäden davontragen. “Das war für mich als Wissenschaftler interessant, denn es gibt bis dato keine Studien die zeigen, die Ferber-Methode sei in irgendeiner Weise schädlich für das Kind.” Auch bei diese Studie konnten keine Verhaltensunterschiede zwischen den Kindern beider Gruppen feststellen.

“Eltern wählen eher die ‘Dazulegen-Methode’ wenn sie zwischen beiden aussuchen müssen, das hat wahrscheinlich auch viel mit dem gesellschaftlichen Druck zu tun”, meint Gradisar. Allerdings sollten alle Eltern selbst entscheiden, wie sie ihr Kind zu Bett legen wollen, meint der Forscher.

Dem können wir nur zustimmen.