Die süßen Schmetterlingssticker auf den Kinderbettchen im englischen Kingston Hospital wirken auf den ersten Blick niedlich – doch die Geschichte dahinter ist wirklich traurig: Denn der Aufkleber ist ein Zeichen dafür, dass dieses Neugeborene mit einem Geschwisterchen auf die Welt gekommen ist, das die Geburt nicht überlebt hat.

EINES DER BEIDEN KINDER HATTE KEINE CHANCE ZU ÜBERLEBEN

Die Idee stammt von einer Mutter, die dieses schwere Schicksal selbst durchmachen musste: Milli Smith war mit Zwillingen schwanger, doch während der Schwangerschaft stellten die Ärzte bei einem der Kinder eine offene Schädeldecke fest. Sie sagten Milli, dass das Kind die Geburt nicht überleben werde. Doch die Mutter beschloss, beide Kinder auszutragen, um wenigstens ihrer anderen Tochter Callie das Leben schenken zu können.

Die Ärzte bereiteten Milli darauf vor, dass sie das zweite Kind höchstens ein paar Minuten lebend sehen werde – und dass sie auch keine Reaktion von diesem Baby erwarten dürfe. Doch es kam anders: “Sobald sie da war, fing sie an zu weinen”, erzählt die Mutter gegenüber Babble. “Das war der surrealste Moment meines Lebens. Sie weinte, bewegte die Arme und war wie ein ganz normales Baby. Es war tausendmal besser als alles, was ich erwartet hatte.” Skyle blieb ganze drei Stunden am Leben, dann verstarb sie.

VERLETZENDE, AHNUNGSLOSE KOMMENTARE

Ein unschuldiger Kommentar einer anderen Patientin brachte Milli auf die Idee mit dem Schmetterling: Eine anderefrisch gebackene (und ahnungslose) Zwillingsmutter, deren Babys gerade weinten, meinte: “Du hast echt Glück, dass du nur eines hast!“. Milli rannte weinend aus dem Zimmer. Sie brachte kein Wort heraus. Doch sie klebte einen lila Schmetterling auf das Kinderbettchen – er soll andere Mütter darauf hinweisen, dass ihre Tochter eigentlich ein Geschwisterchen gehabt hätte.

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Das Kingston Hospital setzte Millis Idee sogleich um. Inzwischen sammelt die Mutter via Crowdfunding Geld, um die Sticker auch an anderen Krankenhäusern verteilen zu können. So sollen fremde Mütter, aber auch das wechselnde Krankenhauspersonal sensibilisiert werden und die Eltern müssen nicht immer aufs Neue erklären, was passiert ist.