Sprichst du auch genug mit deinem Kind? Damit sich das Gehirn von Babys und Kleinkindern unter drei Jahren optimal entwickeln kann, sollten sie laut Wissenschaft täglich mindestens 21.000 Wörter hören. Ganz von selbst klappt das nicht immer. Das hat ein amerikanisches Projekt gezeigt.

Viele Kinder hören weniger als 6.000 Wörter

Im US-Städtchen Providence wurde 2.400 Kindern eine spezielle Weste mit einem integrierten Aufnahmegerät angelegt. Dieses sollte aufnehmen und mitzählen, wie viele Wörter die Kleinen an einem Tag in ihrem Umfeld wirklich hören. Bei einigen der Kids wurden jedoch weit weniger als die, für eine gesunde Entwicklung optimalen, 21.000 Wörter gezählt. Besonders in ärmlicheren Familien sind es tatsächlich oft nur etwa 6.000, so die Leiterin des Förderprogrammes “ Talks” Caitlin Molina. Sie und ihre Mitarbeiter setzen sich jetzt für ein größeres Bewusstsein in dieser Sache ein und ermutigen Eltern, mehr und so viel wie möglich mit ihrem Nachwuchs zu sprechen. Durch die Westen kann der Sprachfortschritt der Kleinen gemessen werden. In regelmäßigen Gesprächen mit Experten und Eltern soll dieser dann verbessert werden. Mit Erfolg. Laut Molina wurde in teilnehmenden Familien im Jahr 2017 bereits 74 Prozent mehr gesprochen. Nun soll das Programm weiter ausgebaut und neue Familien aufgenommen werden. Auch in anderen amerikanischen Städten sei das Interesse daran bereits groß. Ob es das Projekt auch nach Europa schafft, ist noch unklar. Wünschenswert wäre es.

Fernsehen zählt nicht

Was Kinder in Fernsehen und Radio hören, zählt übrigens nicht zu den empfohlenen 21.000 Wörtern. Das Vorlesen und persönliche Gespräche sind unheimlich wichtig und können durch nichts ersetzt werden.