Immer mehr Geschichten dringen aktuell in die Öffentlichkeit, in denen Mütter von den schrecklichen Erlebnissen während  Geburt erzählen. Anne ist eine davon. Sie wurde im Krankenhaus stundenlang ignoriert, bekam kaum Hilfe und war auf sich alleine gestellt.

Anne hatte eigentlich alles, was sie wollte. Zu ihrem Traummann kam nach langersehntem Kinderwunsch nun tatsächlich das ganz große Glück. Annes Schwangerschaft verlief unaufgeregt. Alles war so, wie es sein sollte. Bis sie bei der Geburt ihrer kleinen Tochter Leni eine der schwersten Nächte ihres Lebens durchstehen musste.

So verlief die Geburt

Alles begann damit, dass Annes Fruchtblase zuhause platzte. „Das Wasser war überall“, berichtet Anne der Vloggerin Julia Maria Klein, die mit Anne über die Geburt und die einhergehenden psychischen und physischen Schmerzen sprach. Nachdem sie mit ihrem Mann im Krankenhaus eintraf, etwa gegen drei Uhr nachmittags, wurden sie erst einmal von den Ärzten in einem Zimmer “abgestellt” und stundenlang alleine gelassen. Anne lag im am CTG-Bett, ohne angeschlossen zu werden. Als sie von ihrem Blasensprung erzählt, glaubt ihr die Ärztin nicht. Bei der Untersuchung sei diese außerdem sehr sehr ruppig und unsensibel gewesen. Anne wartete und ehe man es sich versah, war die Besuchszeit vorbei und Björn, Annes Mann, musste das Krankenhaus verlassen.

So lag Anne also in einem dunklen Zimmer und war gänzlich auf sich alleine gestellt. Die Wehen setzten ein und sie musste sie ganz alleine durchstehen, ohne ihren Mann oder ein Ärztin an der Seite zu haben. Ihre Bitte, in den Kreißsaal verlegt zu werden, wurde ignoriert. „Du bist erst am Anfang, da kommt noch viel mehr“, bekam Anne dauern zu hören.

Anne wurde ignoriert und ausgelacht

Irgendwann waren die Schmerzen dann so stark, dass Anne in einer warmen Badewanne entspannen durfte. Aber wieder war sie ganz auf sich alleine gestellt, sie hatte niemanden, der sie aufstützte. Ihr Mann durfte dem Verlauf immer noch nicht beiwohnen. Um zwei Uhr morgens waren dann die Wehen so regelmäßig und stark, dass Anne in den Kreißsaal gebracht wurde. Sie wollte ihren Mann an ihrer Seite haben und ihn anrufen. Doch die Ärzte und Hebammen lachten sie aus und verweigerten ihr die ganze Zeit über die Schmerzmittel. Als Björn dann um kurz vor fünf Uhr morgens im Krankenhaus ankam, war die Geburt schon fast vorbei. Nach 20 Minuten war Leni auf der Welt. Auch als die gemeinsame Tochter dann endlich auf der Welt war, wurden die frischgebackenen Eltern im Stich gelassen. Die junge Mutter musste die ersten Still-Versuche ohne Anweisung machen.

Rückblickend sagt Anne, dass die Geburt ein traumatisches Erlebnis für sie war. Auch ihrem Mann Björn geht es ähnlich. Er hat das Gefühl, dass er nicht für sie da sein konnte. Aber nicht weil er nicht wollte, sondern weil ihm die Ärzte den Zugang ins Krankenhaus nach der Besuchszeit verweigerten.

 

Das Video soll Aufmerksamkeit auf das Thema lenken, dass die Geburt in vielen Fällen gar nicht so unkompliziert verläuft. Anne ist nicht die erste Mama, die von den qualvollen Geschehnissen während der Geburt erzählt. Schikane von Schwangeren kennen einige Mütter, die nun mutig ihre Geschichten erzählen.

Es ist unfassbar, dass Mamis in den empfindlichsten Momenten alleine gelassen werden. Mit Annes Geschichte trauen sich vielleicht andere Mütter, ihre Erfahrungen zu teilen und so gegen die Missstände in Spitälern vorzugehen.