Die Kenntnis von mindestens einer zusätzlichen Sprache ist momentan am Arbeitsmarkt gefragter denn je. Doch das Erlernen neuer Sprachen ist kein Zuckerschlecken und streckt sich meist über viele Jahre.

Studien haben bewiesen, dass uns das Erlernen einer zusätzlichen Sprache im Kindessalter am leichtesten fällt. Zudem weisen Kinder, die zweisprachig aufwachsen, später erhöhte kognitive Fähigkeiten auf. Wenn Mutter und Vater zwei verschiedene Sprachen sprechen, kann dies also definitiv als Vorteil für das Kind genutzt werden. Dabei sollten die Eltern in der Erziehung jedoch einiges beachten:

 

Eine Sprache pro Elternteil

In einem Interview mit dem deutschen Magazin „Baby und Familie“ erklärte Dr. Anja Leist-Villis, Erziehungswissenschaftlerin und Expertin für Zweisprachigkeit der Universität Hamburg, dass darauf geachtet werden soll, dass jeweils ein Elternteil nur in einer Sprache sprechen sollte. So fällt es dem Kind leichter, die Sprache zuzuordnen und verbindet diese Sprache jeweils mit Mutter oder Vater. Dies ist ein sehr wichtiger Faktor um Sprachmischung entgegenzuwirken.

 

Sprachmischung ist zunächst normal

Anfangs sollten die Eltern jedoch nicht abgeschreckt werden, wenn das Kind die beiden Sprachen manchmal vermischt. Fällt dem Kind ein Wort nicht auf die Schnelle ein, so greift es automatisch auf die andere Sprache zurück. Eine wirklich bewusste Sprachtrennung tritt frühestens ab einem Alter von dreieinhalb bis vier Jahren ein.

 

Die Zweitsprache aktiv unterstützen

Grundsätzlich ist es wichtig, dass das Kind Freude am Erlernen der Sprache hat. Im Idealfall sollten dabei beide Sprachen im Alltag des Kindes vertreten sein. Je mehr das Kind in Kontakt mit der Sprache steht, desto früher tritt ein Lernerfolg ein. Somit beeinflussen Hörbücher, Musik, gemeinsames Lesen aber auch Reisen in Länder, in denen die Sprache gesprochen wird, das Erlernen positiv.

 

Eltern sollten die Sprache fehlerfrei beherrschen

Falls beide Elternteile dieselbe Muttersprache sprechen, das Kind jedoch zweisprachig erziehen möchten, so muss darauf geachtet werden, dass die Zweitsprache fehlerfrei gesprochen wird. Denn Kinder prägen sich Grammatikfehler sofort ein und übernehmen diese anschließend auch im Gespräch.

Eine gute Alternative wäre deshalb der Besuch einer zwei- oder sogar mehrsprachigen Kita, in welcher die Erzieherinnen und Erzieher eine dafür spezialisierte Ausbildung aufweisen können. Dabei muss jedoch beachtet werden, dass diese Sprache nie denselben Stellenwert im Leben des Kindes haben wird, wie jene Sprachen, welche ihnen bereits in der Wiege beigebracht werden.