Wer schon einmal ein Baby beim Plantschen beobachtet hat, weiß wie viel Geschick so ein kleines Menschlein von Geburt an mitbringt sich wie selbstverständlich im Wasser zu bewegen. Wir alle haben fast ein Jahr lang im Fruchtwasser verbracht. Aus der vorgeburtlichen Zeit in Mamas Bauch sind wir es gewohnt schwerelos im Wasser zu schweben.

Aus diesem Grund bringt jedes Menschenkind ein natürliches Gefühl und Verständnis für die Bewegung im Wasser mit. Zwei Reflexe begleiten uns auf unserem Weg zurück ins Wasser…

Der Atemschutzreflex
Ein Baby bringt einige angeborene Schutzmechanismen mit auf die Welt. Einer dieser Mechanismen ist der Atemschutzreflex. Kommen die äußeren Sinnesorgane, Nase und Mund mit Wasser in Berührung, kann man diesen Reflex besonders gut beobachten. In Folge wird die Atmung reflektorisch blockiert sodass kein Wasser in die Luftröhre eintreten kann. Der Atemschutzreflex zeigt sich am deutlichsten in den ersten Lebensmonaten und kann auch bei plötzlich auftretendem, starkem Wind sichtbar werden. Über den Zeitpunkt wann er wieder verloren geht, ist sich die Wissenschaft bislang nicht einig.
Anzeichen für den Atemschutzreflex sind ein überraschter Gesichtsausdruck, sowie das plötzliche öffnen oder schließen von Augen und/oder Mund. Manche Babys „stoppeln“ auch den Mund mithilfe ihrer Zunge zu.
Über das Babytauchen lässt sich streiten. Fakt ist aber, dass der Atemschutzreflex hilfreich bei der Bewegung im Wasser sein kann. Dies gilt nicht nur für das geplante Tauchen, sondern auch, wenn ein Baby versehentlich unter Wasser kommt oder überraschend angespritzt wird.

Der Schwimmreflex
Dieser Reflex ist erkennbar wenn ein Baby horizontal ins Wasser gehalten wird. Ganz automatisch beginnt es in Folge die Arme und Beine zu bewegen. Die Bewegung ähnelt stark der späteren Schwimmbewegung. Mit ein wenig Unterstützung schafft bereits ein sehr junges Baby sich so über Wasser zu halten. Besonders ausgeprägt ist dieser Reflex in den ersten 3 Lebensmonaten.

Ob einem Baby die Bewegung im Wasser Freude bereitet ist, wie so vieles, von Kind zu Kind unterschiedlich. Fühlen sich Mama und Papa jedoch sehr wohl im Wasser und strahlen sie dies mit einer großen Prise Freude und Selbstsicherheit aus, ist es sehr wahrscheinlich, dass auch das Baby seinem Urinstinkt folgt und das genießt was es bereits 10 Monate kennenlernen durfte.