Es ist selbstverständlich, die eigenen vier Wände sauber halten zu wollen. Niemand möchte seine Wohnung gerne mit Schimmel, Schmutz und bedenklichen Mikroorganismen teilen. Doch mit Kindern im Haushalt, stellt sich auch die Frage wie sicher konventionelle Reinigungsmittel sind. Schließlich leidet auch die Umwelt unter ihnen und sie sind nach dem Reinigen auf allen behandelten Flächen zu finden. Die Abkehr von belastenden Chemikalien hat daher durchaus eine Berechtigung – und kann sogar funktionieren.

Umweltbelastung durch Wasch- und Reinigungsmittel

Ein Blick auf Zahlen des deutschen Umweltbundesamtes lohnt sich, um herauszufinden, wie groß der Einfluss von Chemikalien aus Reinigungsmitteln tatsächlich ist. Auch wenn es sich bei der Bundesrepublik um unser Nachbarland handelt, dürften die Werte sich sehr stark ähneln. So berichtete das Umweltbundesamt in 2015, dass pro Jahr über 1,3 Millionen Tonnen an Reinigungs- und Waschmitteln an deutsche Kunden veräußert werden. Konkret beinhaltet dies mehr als 600.000 Tonnen Waschmittel, über 200.000 Tonnen Weichspüler und 260.000 Tonnen Geschirrspülmittel. Den Rest bilden andere Mittel zur Reinigung und Pflege.

Das ist jedoch noch nicht weiter tragisch. Erst bei der Betrachtung von Stoffen, die in das Abwasser gelangen, wird es manchem Umweltfreund sicherlich etwas flau im Magen. Der sogenannte Chemikalieneintrag in Deutschland durch Reinigungs- und Waschmittel beläuft sich auf knapp 630.000 Tonnen, die unter anderem von

  • Tensiden,
  • Phosphaten,
  • optischen Aufhellern,
  • Silikonen
  • und Duftstoffen

gebildet werden.

Diese Stoffe sind nicht nur für die Umwelt sondern auch für unsere Körper nicht unbedenklich. Über die Haut können solche Chemikalien in den Körper gelangen, ihre Dämpfe können eingeatmet werden und es kann passieren, dass insbesondere Kinder und Haustiere gesundheitlich fragwürdige Stoffe auf anderem Wege – zum Beispiel beim Spielen auf dem frisch gewischten Boden – aufnehmen. Die potenziellen Folgen unterscheiden sich von Chemikalie zu Chemikalie. Während manche unter Verdacht stehen, Krebserkrankungen zu fördern, sollen wiederum andere das Erbgut schädigen. Auch das Immunsystem kann unter der chemischen Belastung leiden, was häufigere Erkältungen und andere Infekte auf den Plan treten lässt.

Wie das funktioniert reinigen mit effektiven Mikroorganismen?

Es ist also nur verständlich, dass viele Schluss mit konventionellen Reinigungs- und Waschmitteln machen und stattdessen zu natürlichen Alternativen greifen wollen. In diesem Zusammenhang hat sich der Begriff „Effektive Mikroorganismen“ zunehmend etabliert. Entdeckt wurden sie vom japanischen Professor Teruo Higa, der mit ihnen den Gartenbau revolutionieren wollte. Dass die Mikroorganismen tatsächlich dazu in der Lage waren, den Boden zu verbessern und Erträge zu steigern, galt als Durchbruch.

Heute werden effektive Mikroorganismen auf viele verschiedene Arten verwendet: Bei ihnen handelt es sich unter anderem um Hefe-, Milchsäure oder auch Photosynthesebakterien, die sich nach der Anwendung weiterhin aktiv zeigen, dem Menschen jedoch nicht schaden können. Manche Menschen nutzen die Mikroorganismen sogar zur Stärkung ihres Immunsystems.

Inzwischen gibt es auch schon Reinigungsmittel mit effektiven Mikroorganismen. Wie multikraft.com berichtet, wird die Besiedelung von Flächen mit positiven Bakterien durch sie gefördert. Das macht pathogenen Keimen die Existenz schwer. Wieso das besonders spannend ist? Bislang galten Flächen oder Textilien nur dann als sauber, wenn sich auf ihnen keinerlei Mikroorganismen finden lassen. Durch intensiven Einsatz von Desinfektionsmitteln und anderen aggressiven Reinigern konnten einige Keime jedoch Resistenzen ausbilden und lassen sich mit ihnen nicht mehr entfernen. Die probiotisch wirkenden effektiven Mikroorganismen jedoch bleiben auf der Oberfläche und eliminieren, was dort nicht hingehört. Gute Nachricht für unser Portemonnaie: Diese Mikroorganismen sollen so ergiebig sein, dass sich auch die Ausgaben für Reinigungsmittel deutlich senken lassen. Durch die Beseitigung schädlicher Organismen bekämpfen Effektive Mikroorganismen außerdem schlechte Gerüche.

Was effektive Mikroorganismen können, findet die Gemeinde Sand in Taufers bereits seit einigen Jahren selbst heraus. Auf ihrer Webseite erklären die Verantwortlichen, dass die Organismen sowohl auf dem Recyclinghof als auch im Naturbadeteich eingesetzt und in den Lehrplan der ortseigenen Schule integriert wurden.

Die besten Inhaltsstoffe um Reinigungsmittel selbst zu machen

Es kann einen wichtigen Beitrag zur Sauberkeit in den eigenen vier Wänden leisten, mit effektiven Mikroorganismen zu putzen und zu waschen. Dennoch gibt es sicherlich den ein oder anderen Bereich, in dem Mütter gerne mit weiteren Stoffen arbeiten und sich dennoch von schädlicher Chemie fernhalten möchten. An dieser Stelle gehören

  • Essig
  • Zitronensäure
  • Natron
  • und pflanzliche Kernseife

zu den beliebtesten Hausmitteln. Sie können je nach Verwendungsart als Entkalker, Spülmittel, Weichspüler, Fleckenlöser oder auch Allzweckreiniger genutzt werden. Bei Essig und Zitronensäure gilt jedoch, dass empfindliche und kalkhaltige Oberflächen besser nicht mit ihnen behandelt werden, um Schädigungen zu vermeiden. Wer Zitronensäure als Weichspüler nutzen will, sollte dies nur bei weißer Wäsche tun, da die Säure Farben bleichen kann.

Reinigungsmittel in Öko Qualität stellen ebenfalls eine Alternative dar. Unter umweltberatung.at gibt es eine Suchmaske, die Mittel für verschiedene Verwendungszwecke vorschlägt. Die zusätzliche Wirkungsweise Effektiver Mikroorganismen jedoch fehlt in diesem Fall. Auch sind nicht alle Öko-Reinigungsmittel gleich ergiebig, was die entstehende Abfallmenge im eigenen Haushalt negativ beeinflussen kann. Wer nicht nur auf die eigene Gesundheit, sondern auch auf die Umwelt achten will, sollte aber auch diesen Punkt berücksichtigen und zu möglichst ergiebigen Produkten greifen.