Fehlen meinem Kind Nährstoffe, wenn ich auf Fleisch & Co verzichte?

An alle Vegetarierinnen: Nein, ihr müsst jetzt nicht anfangen, Fleisch zu essen. Bei einer ausgewogenen, abwechslungsreichen Ernährung durch Obst, Gemüse, Eier und Milch ist eine optimale Nährstoffpalette fürs Baby gegeben.

Jod und Eisen – Fleisch ist reich an Eisen und der Bedarf ist in der Schwangerschaft deutlich erhöht. Doch wie den Mehrbedarf an Eisen decken? Grünes Gemüse oder Linsen sind reich an Eisen. Um einem Eisenmangel vorzubeugen, gleich fix in den Essensplan integrieren! Bei Vorsorgeterminen beim Gynäkologen oder der Gynäkologin oder der Hebamme wird der Eisen im Blut im Auge behalten. Und Jod? Wer ausreichend jodiertes Salz in seinen natürlichen Alltag integriert, sollte auf der sicheren Seite sein!

Achtung !!! Vegetarische Ernährung ist nicht automatisch eine gesunde Ernährung! Wer zu Weißbrot, Süßigkeiten & Co greift schadet damit sich und seinem Baby. Vollwertig, ausgewogen und abwechslungsreich muss es sein!

Vegan durch die Schwangerschaft – möglich?

Das Risiko einer Mangelversorgung ist gegeben. Am höchsten ist der Mangel an Vitamin B12 – ein wichtiger Bote für den Aufbau des kindlichen Nerven- und Blutsystems. Es ist kaum möglich, ausreichend Vitamin B12 über die tägliche Nahrung aufzunehmen. Auch wenn wir keine Fans von Vitaminpräparaten sind – was sein muss, muss sein. Fürs Baby! Vorsorgen, denn bei Mangelerscheinungen wie Müdigkeit oder Konzentrationsstörungen ist es zu spät.

Wissenschaftler sind sich aber nicht so ganz einig, ob eine vegane Ernährung in der Schwangerschaft gefährlich ist oder nicht. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung spricht sich eindeutig gegen eine vegane Ernährung aus, die weltweit größte Organisation für Ernährung, „Academy of Nutrition and Dietics“ ist der Meinung, dass sich eine vegane Lebensweise für Jung und Alt eignet, vorausgesetzt die Ernährung ist abwechslungsreich, vollwertig und ausgewogen. Die Mahlzeiten müssen sorgfältig geplant werden!

 

Hier noch ein paar wissenschaftliche Fakten:

 

Kinder von Vegetarierinnen und Frauen mit Ernährung nach Mischkost hatten keine Gewichts- und Größenunterschiede bei der Geburt[1].

 

Das Risiko für eine Harnröhrenentwicklungsstörung bei Buben war um ein 5-faches höher bei den Vegetarierinnen als bei den Mischköstlerinnen[2].

 

Vegetarierinnen nahmen im ersten Drittel der Schwangerschaft weniger zu[3] – dies ergab eine amerikanische Studie mit 1388 Teilnehmerinnen.

 

Eine Studie in Deutschland hat gezeigt, dass Vegetarierinnen ein höheres Risiko für. Vitamin B12 Mangel hatten, jedoch im Gegensatz seltener an Wadenkrämpfen erleiden.[4]

 

Wissenschaftler aus England fanden heraus, dass vegetarische Schwangere eine höhere Eisenzufuhr im ersten Drittel der Schwangerschaft hatten, als nicht-Vegetarierinnen[5].

 

[1] King et al. 1981, USA

[2] Lakin et al. 1998, UK

[3] Stuebe et al. 2009, USA

[4] Koebnick et al. 2004, D

[5] Alwan et al. 2011, UK & Heins 2001, D