Mütter sind Wunderwuzzis, das wissen wir. Aber wir sind auch nur Menschen. Und mit diesem Brief trifft ene Frau in der Facebook-Gruppe “Breastfeeding Mama Talk” den Nagel auf den Kopf.

In einem ehrlichen und schonungslosen Brief bittet die zweifache Mama Celeste Erlach ihren Mann darum, einfach mehr zu helfen. Sie schafft es alleine nicht mehr und schreibt:

“Lieber Ehemann, Ich. Brauche. Mehr. Hilfe. Letzte Nacht war hart für dich. Ich habe dich darum gebeten, auf das Baby zu schauen, damit ich früh schlafen gehen kann. Das Baby hat geweint. Geschrien, eigentlich. Ich konnte ihn von oben hören und mein Bauch hat sich zusammengezogen bei dem Geräusch, und ich hab mich gefragt, ob ich runterkommen soll, um dich zu erlösen. Oder einfach die Tür zumachen, damit ich dringend notwendigen Schlaf nachholen kann. Ich hab mich für Letzteres entschieden. Doch du kamst 20 Minuten später ins Schlafzimmer, das Baby schrie noch immer wie am Spieß. Du hast es in die Wiege gelegt, und diese näher an meine Bettseite gerückt, ein klares Zeichen dafür, dass du fertig warst, dich um das Baby zu kümmern.”

Dann beschreibt die verzweifelte und müde Mutter, wie hart es für sie in diesem Moment war, es war einfach zu viel und sie viel zu müde. Sie schreibt, dass sie von den stereotypischen Geschlechterrollen nichts hält, auch wenn sie beide in solchen Haushalten aufgewachsen sind, dass sie aber merkt, dass sie als Familie immer mehr in das Vater-Mutter-Kind-Klischee hineinschlittern.

“Vielleicht machen uns unsere Freunde auch was vor und privat kämpfen sie. Vielleicht haben unsere Mütter jahrelang gelitten, und jetzt, 30 Jahre später, erinnern sie sich nicht mehr daran, wie hart es war. Oder vielleicht – und dafür quäle ich mich selbst jeden Tag – bin ich nicht qualifiziert genug um Mama zu sein, so wie jede andere. Und auch wenn es mir wehtut, das zu sagen, tu ich es trotzdem: ich brauche mehr Hilfe! Ich bin ein Mensch, der momentan mit lediglich fünf Stunden Schlaf funktioniert und bin höllisch müde. Ich brauche dich. Morgens, damit du dich um den Großen sorgst, damit ich mich um das Baby kümmern kann und jedem seine Jause vorbereiten kann. An den Wochenenden brauche ich mehr Pausen. Zeiten, in denen ich aus dem Haus gehen kann, für mich sein kann, mich wie ein Individuum fühlen kann. Auch wenn es nur ein kleiner Spaziergang oder ein Trip zum Supermarkt ist.”

Und die Mama setzt noch eines drauf, vielleicht der wichtigste Punkt im ganzen Brief: “Ich will zudem hören, dass du dankbar bist, für alles, was ich mache. Ich will wissen, dass es dir aufgefallen ist, dass ich die Wäsche gewaschen habe, und ein leckeres Abendessen zubereitet habe. Hier stehe ich und wehe mit einer weißen Fahne und gebe zu, dass ich nur ein Mensch bin. Ich sage dir, wie sehr ich dich brauche, und wenn ich diesen Weg weitergehe, werde ich zusammenbrechen. Und das würde dir wehtun, den Kindern wehtun, und unserer Familie wehtun. Denn: du brauchst mich auch.”

Worte, die berühren, weil es bestimmt tausenden von Müttern da draußen genauso geht.